Deister- und Weserzeitung ,
02.10.2004 :
Tafel soll Holzhäuser Gefallene beim Namen nennen / Nach jahrzehntelangen Bemühungen: "Interessengemeinschaft Ehrenmal" setzt Spenden an der Friedhofskapelle ein
Bad Pyrmont (jl). Wie ihrer Angehörigen zu gedenken sei, die dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen sind, hat einige Holzhäuser jahrzehntelang beschäftigt. Doch jetzt steht fest: Die 4.946 Euro, die die vor drei Jahren ins Leben gerufene "Interessengemeinschaft Holzhäuser Ehrenmal" dafür im Pyrmonter Ortsteil gesammelt hat, werden nun sinnvoll eingesetzt: Auf einer 1,70 mal 1,90 Meter großen Glastafel werden die Namen aller 195 Holzhäuser Opfer samt Geburts- und Sterbedaten aufgeführt. Die Platte soll noch vor dem Volkstrauertag an der rechten Außenseite der Holzhäuser Friedhofskapelle angebracht werden.
Der ursprüngliche Plan, an dem ebenfalls auf dem Friedhof stehenden Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs eine weitere Steinplatte mit den Namen der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs einzufügen, war aus Kostengründen gescheitert. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Holzhäuser die für diese massive Version veranschlagten fast 30.000 Euro jemals hätten aufbringen können, erwies sich recht bald als äußerst gering. Und die Stadt hatte schon vor drei Jahren erklärt, ein aufwändiges Ehrenmal nicht bezuschussen zu können.
Nachdem Heinrich Rossmann, der die Errichtung eines Ehrenmals einst angeregt hatte, vor wenigen Monaten gestorben war, nahm nun Karl Frye die Sache verstärkt in die Hand. Seinen Plan erläuterte er im September bei einer Versammlung der Interessengemeinschaft im Rathaus.
Er selbst hätte die Tafel zwar lieber an einer Wand im Innern der Holzhäuser Kirche gesehen. Doch auch mit der Anbringung an der Friedhofskapelle konnte er sich arrangieren. Worauf es ihm ankam, machte Frye in der teils sehr kontrovers geführten Diskussion deutlich: "Ich habe mein Möglichstes getan, um die Angelegenheit endlich zum Abschluss zu bringen. Denn sonst müssen wir den Spendern ihr Geld zurückzahlen."
Eine separate Feier, da waren sich während der Versammlung alles einig, soll es am Volkstrauertag in Holzhausen allerdings auch künftig nicht geben. Aber, so erklärte Bürgermeister Klaus-Henning Demuth gestern: "Wir werden am 16. November einen Kranz dort niederlegen."
Um sicherzugehen, dass die Namen und Daten auf der Tafel korrekt wiedergegeben werden und niemand vergessen wird, haben Vertreter der Interessengemeinschaft die Liste gerade noch einmal überprüft. Nun ermöglicht die Stadtverwaltung auch allen Angehörigen von Holzhäuser Gefallenen, die Namen der Opfer einzusehen. Die Listen liegen dazu bis Mittwoch, 20. Oktober, in den Holzhäuser Filialen der Stadtsparkasse sowie der Volksbank aus. Zudem hängen sie in den städtischen Aushangkästen in Holzhausen und am Rathaus. Wer die Angaben überprüft und Änderungswünsche hat, kann diese entweder im Rathaus dem Fachgebiet Schulen und Jugend unter der Rufnummer 05281/949-140 oder Karl Frye (Telefon: 05281/3410) direkt mitteilen.
02./03.10.2004
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