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Junge Linke Lippstadt , 28.09.2004 :

Lippstadt: Gegen das Vergessen!

Heute, am 28.09., war die Holocaustüberlebende Celine van der Hoek de Vries in Lippstadt. Bevor es zu einem gutbesuchtem Zeitzeugengespräch kam, fand eine Kundgebung zum Gedenken an die Opfer des Faschismus statt.

Heute, am 28.09., war die Holocaustüberlebende Celine van der Hoek de Vries (Amsterdam) in Lippstadt. Bevor sie auf Einladung der Jungen Linken Lippstadt um 19.00 Uhr im Rathaussaal über ihre Erfahrungen in Auschwitz und dem NS berichtete und vor neuen faschistischen Tendenzen in der Gesellschaft warnte, fand eine Gedenkkundgebung gegen Faschismus, Antisemitismus und deutsche Vergangenheitsbewältigung statt.

Zu der Kundgebung am jüdischen Gedenkstein kamen etwa 50 Menschen. In einem Redebeitrag kritisierte eine Sprecherin der Jungen Linken Lippstadt den deutschen Opfermythos und "dass ein Klima geschaffen wird, in dem sich noch der letzte SS-Opa als Opfer der Geschichte sehen darf" (Zitat). Desweiteren wurde auf die NS-ZwangsarbeiterInnen in Lippstadt während des 3.Reiches aufmerksam gemacht und eine sofortige Entschädigung für die Opfer des NS-Terrors gefordert.

Zu einem Zeitzeugengespräch kamen um 19.00 Uhr etwa 120 Menschen aus verschiedenen Städten zusammen. Bevor jedoch Celine van der Hoek de Vries eindrucksvoll von dem Schrecken des Nationalsozialismus berichtete, wofür oft keine Worte zu finden waren, musste sich das Publikum eine Unverschämtheit des amtierenden Lippstädter Bürgermeisters Wolfang Schwade (CDU) gefallen lassen: Dieser hielt dort ohne vorherige Absprache mit den Veranstaltern eine Rede vor versammelter Masse, in der er von "extremistischen Parteien" und "verführten Deutschen" sprach.

Die Veranstalter werten den Abend als großen Erfolg.


lijuli@web.de

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