WebWecker Bielefeld ,
29.09.2004 :
Sobibor – der vergessene Aufstand
Der 1927 in Ostpolen geborene Thomas "Tovi" Blatt wurde zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder im April 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert. In dem Lager im heutigen Polen wurden zwischen Mai 1942 und Oktober 1943 über 250.000 Menschen ermordet, fast ausschließlich Jüdinnen und Juden. Neben Belcez und Treblinka war Sobibor das dritte reine Vernichtungslager der Nationalsozialisten, mindestens elf Juden und Jüdinnen aus Bielefeld wurden dort ermordet.
Blatts Eltern und sein Brunder wurden dort ermordet, er selbst wurde von der SS als Funktionshäftling selektiert. Ihm gelang mit anderen im Oktober 1943 ein Aufstand und schließlich die Flucht aus Sobibor. Nach dem Aufstand wurde das Lager Sobibor aufgelöst. Aber das Überleben bis zum Kriegsende war schwierig: Nur 53 der über 350 Häftlinge, die durch den Aufstand aus Sobibor fliehen konnten, überlebten die kommenden eineinhalb Jahre.
Thomas Blatt berichtet bei der Veranstaltung im Theaterlabor aus seinem Leben. Zentral dabei seine Erfahrungen in Sobibor, sowohl mit Vernichtungsmaschinerie wie auch mit dem Widerstand. Die "Initiative gegen Ausgrenzung" lernte Blatt im Herbst 2003 zum 60. Jahrestag des Häftlingsaufstands kennen und lädt ihn nun zum Vortrag nach Bielefeld ein.
Die Veranstaltung findet am Montag, 4. Oktober, um 19 Uhr im Theaterlabor, Hermann-Kleinewächter-Straße 4, statt. Der Eintritt ist frei.
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