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Neue Westfälische , 27.09.2004 :

Gockel: Büren sogar zum Teil überlastet / Bürener Hilfsverein lehnt Schließung in Moers ab

Büren (NW). Der Verein Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren lehnt eine Verlegung der Abschiebegefangenen von der Justizvollzugsanstalt (JVA) Moers nach Büren ab. Schon jetzt sei die JVA Büren mit der Anzahl der momentan inhaftierten Menschen vollkommen überfordert, hieß es in einer Stellungnahme des Vereins Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren.

Hintergrund des Protestes sind Medienberichte, dass die Abschiebehaftanstalt Moers geschlossen und alle dort untergebrachten Gefangenen nach Büren verlegt werden sollen. Hintergrund sei nach Angaben des Sprechers des Landesjustizvollzugsamtes in Wuppertal, Frank Blumenkamp, wirtschaftliche Gründe, denn die JVA Büren sei nur teilweise ausgelastet.

Frank Gockel, Sprecher des Vereins, betonte, bereits heute seien alle Strukturen des Vollzuges in Büren vollkommen ausgelastet und teilweise überlastet. Das Land sei nicht in der Lage, Sozialarbeiter in ausreichender Zahl zu Verfügung zu stellen und für eingesperrte Kinder und Jugendliche sei noch immer kein Pädagoge vorhanden. Weitere Probleme befürchtet der Verein in der medizinischen Betreuung der Gefangenen.

In der Abschiebehaftanstalt Moers befinden sich Gefangene aus der Region, die Anstalt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Die JVA Büren befindet sich weit weg von den Großstädten des Landes. Eeine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr erfolgte bis heute, obwohl die Anstalt acht Kilometer außerhalb liegt, nicht. Ein Besuch von Familienangehörigen wird damit fast unmöglich, so Gockel weiter, der auch an die Demonstration am Sonntag, 3. Oktober, erinnert.


lok-red.paderborn@neue-westfaelische.de

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