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Neue Westfälische , 25.09.2004 :

340 Zwangsarbeiter im Erzbistum / Erst 27 haben Entschädigung erhalten

Paderborn (st).Die meisten waren Polen, Russen oder Ukrainer. Zwischen 1939 und 1945 mussten 340 Frauen und Männer in 65 kirchlichen Einrichtungen des Erzbistums Paderborn Zwangsarbeit leisten. Die Bischofsstadt war neben Dortmund, Hagen und Herne einer der Haupteinsatzorte.

Das geht aus dem gestern vorgestellten Abschlussbericht einer Arbeitsgruppe des Erzbistums hervor. Die Zwangsarbeiter, per Antrag bei den Arbeitsämtern angefordert, wurden an 37 Orten zumeist in Krankenhäusern und Heilanstalten und sozial-karitativen Einrichtungen eingesetzt. In landwirtschaftlichen Betrieben solcher Einrichtungen arbeiteten 65 Ausländer.

Das Erzbistum hat 326 Zwangsarbeiter als entschädigungsberechtigt anerkannt. Aber erst 27 sind bis jetzt aus dem in München verwalteten 2,5-Millionen-Euro-Fonds der 27 deutschen Bistümer entschädigt worden. Bundesweit seien dem Fonds 4.650 Namen kirchlicher Zwangsarbeiter gemeldet worden. Davon hätten 2.866 nicht ermittelt werden können. 835 seien verstorben. An 559 Frauen und Männer seien bisher je 2.500 Euro Entschädigung ausgezahlt, sagte Peter Möhring, Mitglied der Arbeitsgruppe.

25./26.09.2004
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