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Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock e. V. , 25.08.2004 :

Stukenbrock-Denkmal soll UdSSR- Staatssymbol wieder bekommen / Überlebende des Stalag 326 erwarten Ende des Kalten Krieges um Soldatenfriedhof

In einem von drei Überlebenden des Lagers für Sowjetische Kriegsgefangene Stalag 326 unterzeichneten Schreibens, darunter von einem der Erbauer des Denkmals auf dem Sowjetischen Soldatenfriedhof, Dmitri Pawlowitsch Orlow, bitten diese den Arbeitskreis Blumen für Stukenbrock, bei den zuständigen Behörden dahingehend tätig zu werden, dass die Glasplastik mit dem Staatssymbol der UdSSR wieder auf dem von ihnen nach der Befreiung errichteten Denkmal angebracht wird.

Im Jahre 1956 war diese Glasplastik von den örtlichen Behörden vom Denkmal entfernt und durch ein orthodoxes Kreuz ersetzt worden. Damals war durch das Einschreiten der britischen und sowjetischen Militärbehörden ein geplanter Abriss des Denkmals verhindert worden. Das Staatssymbol der UdSSR aber blieb im damals herrschenden Kalten Krieg vom Denkmal entfernt. Bis heute?

In den vergangenen Jahren gab es mehrere Initiativen für die Wiederherstellung des Denkmals in seiner von den Überlebenden errichteten Form. Der Friedhof wurde zwar unter Denkmalschutz gestellt, jedoch in der verfälschten Form.

Wie die Überlebenden schreiben, war für sie damals die Entfernung ihres Staatssymbols ein "unsere Gefühle zutiefst verletzender Akt". Der 2. April 2005 sollte nach ihrer Meinung ein "weiteres Zeichen dafür setzen, dass unsere Völker aus der Vergangenheit gelernt haben"

Inzwischen wandte sich der Arbeitskreis an Innenminister Fritz Behrens mit der Bitte, im Sinne der Überlebenden von Stukenbrock tätig zu werden, nachdem die für Denkmalschutz zuständige Stelle beim Regierungspräsidenten in Detmold es abgelehnt hatte u.a. mit der Begründung, dass das Anbringen des Balkenkreuzes Teil der originären Geschichte des Denkmals sei und "das Anbringen einer Replik der ursprünglichen Fahne verfälscht würde". Hierauf mag sich jeder seinen Reim machen, was Fälschung ist.

Der Arbeitskreis unterstützt das Anliegen der Überlebenden und fordert in Vorbereitung des 60. Jahrestages der Befreiung des Lagers in Stukenbrock am 2. April 2005 die Wiederherstellung des Denkmals in seiner von den Überlebenden gewollten und geschaffenen Form.

Anlässlich des Antikriegstages findet am 4. September ab 15.00 Uhr auf dem Sowjetischen Soldatenfriedhof unter dem Motto "Für eine friedliche Zukunft" die Mahn- und Gedenkveranstaltung statt, zu der wieder zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland erwartet werden.

Die Gedenkrede hält in diesem Jahr die ehemalige Chefredakteurin des Hessischen Femsehens, Frau Dr. Luc Jochimsen. Zu der Veranstaltung erschien ein Aufruf der von mehreren Hundert Personen unterzeichnet wurde.


w.hoener@blumen-fuer-stukenbrock.de

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