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Uwe Koopmann , 06.09.2004 :

Sorgen und Ängste um die Schüler im Kaukasus / Dormagener Jungen und Mädchen legten Schweigeminute ein

Mit einer Schweigeminute gedachten Dormagener Schülerinnen und Schüler der ermordeten Jungen und Mädchen im Kaukasus. Mehrfach drehten sich ihre Gespräche bei einem Friedenscamp in Stukenbrock bei Bielefeld um die erschütternden Nachrichten aus Belsan.

Spontan gab es eine Telefonaktion mit Tlostan und Kantemir Schagen, die aus Dormagen in die russische Kaukasus-Teilrepublik Kabardino-Balkarien ausgewiesen worden waren. Auch sie fühlen sich durch den terroristischen Anschlag bedroht, da die Terrorgruppen ihr Vorgehen nicht auf Tschetschenien begrenzen, sondern auf Russland und andere Teilrepubliken ausdehnen. Die Heimat der Schüler Tlostan und Kantemir Schagen, Kabardino-Balkarien, grenzt direkt an Nordossetien. Inguschetien, von wo die Terroristen gekommen sein sollen, ist nur durch einen kleinen ossetischen Korridor von wenigen Kilometern von Kabardino-Balkarien getrennt.

Zusammen mit dem Staatssekretär des Innenministeriums als Vertreter von Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD), mit der "Initiative Blumen für Stukenbrock" und der Deutsch-Russischen Gesellschaft gedachten die Schüler der 65.000 Toten der Roten Armee wie der Soldaten aus Italien, aus Polen und aus Jugoslawien, ie in Stukenbrock beigesetzt sind. An dem ehemaligen italienischen Friedhof setzten die Dormagener Schüler ihre Pflegearbeiter fort, die sie vor zwei Jahren in dem verwilderten Waldstück begonnen hatten.

Am Rande der Veranstaltung kam es zu einer Begegnung mit Professor Dr. Wladimir I. Naumov, Moskau, einem ehemaligen jugendlichen Zwangsarbeiter, der den Freunden in Dormagen herzliche Grüße übermitteln ließ. Er hoffte wie die Schüler auf eine erneute Begegnung im kommenden Jahr anlässlich des 60. Jahrestages der Beendigung des Zweiten Weltkrieges.

Die Fahrt der Schülerinnen und Schüler wurde unterstützt durch Bürgermeister Reinhard Hauschild (CDU), die Stadt Dormagen und das Busunternehmen Hillmann.


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