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Lippische Landes-Zeitung , 07.09.2004 :

Europa im Dialog gestalten / "Tag der Heimat" beim Bund der Vertriebenen Lippe

Augustdorf (rj). "Dialog führen - Europa gestalten": So lautete das Leitwort des "Tages der Heimat" beim Bund der Vertriebenen, Kreisverband Lippe. 180 Mitglieder aus ganz Lippe waren nach Augustdorf ins Haus Senne angereist. Hier gab es eine festliche Kaffeetafel, bevor die jedoch eröffnet wurde, sangen alle das gemeinsame Lied "In einem kühlen Grunde ... ".

Der Kreisvorsitzende Torne Möbius begrüßte seine Gäste bevor Landrat Friedel Heuwinkel das Wort ergriff. Es böte sich die einmalige Chance, im größer werdenden Europa, wirklich zu gestalten. "Wir müssen nur täglich daran mitarbeiten", so Heuwinkel.

Hauptrednerin zum Tag der Heimat war Waltraud Hentschel, Leiterin der Frauenarbeitsgemeinschaft im Landesverband Nordrhein-Westfalen. Sie erinnerte an das, "was die Menschen aus den Deutschen Ostgebieten erlitten hätten". Die seien oft mit "nicht mehr als drei Kilo Gepäck gekommen, und hätten dann geholfen, den zerstörten Westen mit aufzubauen". Hentschel weiß, wovon sie spricht - sie kommt aus dem Sudetenland, aus dem Kreis Braunach. Sie ist Jahrgang 1938. "In den Dialog des größer werdenden Europa", dafür plädiert sie, "müssen auch die Vertriebenen mit einbezogen werden."

"Vertreibung anerkennen"
Waltraud Hentschel

Es gehe darum, dass "die Vertreibung als solche anerkannt" werde, nicht um Rache oder Vergeltung - das sei schon in der Charta des Bundes der Vertriebenen von vor 54 Jahren verankert.

Daran gelte es zu arbeiten - und sie endete mit einem Zitat von Abraham Lincoln: "Nichts ist geregelt, es sei denn, es ist gerecht geregelt".


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