Lippische Landes-Zeitung ,
04.09.2004 :
Leserbrief / Gutmenschen und Bedenkenträger / "Aussiedler und Gewalt, Integration wird immer schwieriger"
Offensichtlich beherrscht dieses Thema einen großen Teil der Bevölkerung, denn auf meinen Leserbrief vom 8. August erhielt ich viele Anrufe mit einer überwältigenden Zustimmung.
Der Grundtenor war immer der gleiche: ,"Warum wird dieses Problem von den Politikern nicht zur Kenntnis genommen?" Vor den Wahlen zu den Gemeinden und zum Kreistag finde ich lediglich im Wahlprogramm der FWG Lippe einen Hinweis auf dieses Problem.
Es gibt Gutmenschen und Bedenkenträger, die die Wirklichkeit verdrängen. Nicht die Täter sind schuld, sondern die Gesellschaft.
So verstehe ich inhaltlich den Leserbrief von Frau Schmidtpott. Danach zieht die Bevölkerung per saldo noch einen Vorteil aus der Zuwanderung.
Fürwahr eine merkwürdige Bilanz, die den physischen und psychischen Schaden, den diese Kriminellen verursachen, nicht einbezieht.
Spielt es keine Rolle, dass immer mehr Bürger Angst vor diesen unberechenbaren Kriminellen hat? Spielt es keine Rolle, dass die Unterbringung und Betreuung in den Haftanstalten eine Unmenge an Steuergeldern verschlingt?
Spielt es keine Rolle, dass die Inhaftierten in den Gefängnissen munter ihre Untaten weiter fortsetzen können, weil sie ungestört mafiöse Strukturen ausbilden?
Seit meinem Leserbrief ist nicht ein Tag vergangen, an dem nicht weitere Straftaten von Aussiedlern gemeldet werden. Ich kann dem Leserbrief von Herrn Möller vom 28. August nur zustimmen.
Warum gelingt es den alteingesessenen und vorbildlichen Neubürgern nicht, über ihre engen familiären und kirchlichen Strukturen mäßigend auf die meist jugendlichen Neuaussiedler einzuwirken?
Sie haben als wichtigste Instanz die Pflicht, demokratische Spielregeln und Rechtsnormen zu vermitteln. Unser Land hält keinen Freibrief für Menschen bereit, die meinen, sich nicht anpassen zu müssen.
Dieter Oertel
Spiegelberg 95
Lemgo
04./05.09.2004
detmold@lz-online.de
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