Deister- und Weserzeitung , 03.09.2004 :

In Haft: Illegaler Einwanderer benutzt sechs Alias-Namen / Verdacht: In Hameln bereitete der Georgier einen Trickdiebstahl vor / Der Mann wird nach Frankreich abgeschoben

Hameln (ube). Beamte des Einsatz- und Streifendienstes haben auf der B 1 zwischen Klein Berkel und Groß Berkel ein mit drei Personen besetztes Auto gestoppt und einen illegalen Einwanderer vorläufig festgenommen. Der angeblich erst 21 Jahre alte Mann aus Georgien benutzte sechs Alias-Namen und ist unter anderem wegen räuberischen Diebstahls in Erscheinung getreten. Der Ausländer halte sich illegal in Deutschland auf, sagte gestern Kriminaloberkommissar Klaus-Eckhard Dirnberger. "Denn er ist aus einem sicheren Drittland eingereist."

Der Mann war einem Kaufhausdetektiv aufgefallen. Gemeinsam mit einem wegen Diebstahls und Hehlerei polizeibekannten Mann (28) aus Armenien und einem 15 Jahre alten Mädchen hatte er Zahnbürstenaufsätze im Wert von 350 Euro in einem Karton, in dem sich zuvor noch ein Wasserkocher befunden hatte, deponiert – vermutlich für einen späteren Trickdiebstahl.

Der Georgier wurde gestern Nachmittag auf Antrag der für ihn zuständigen Ausländerbehörde in Ludwigshafen in Abschiebehaft genommen.

Rückblick: Dem Detektiv fallen drei Personen auf, die sich zwischen den Regalen eines Warenhauses herumdrücken. Er beobachtet, wie teure Zahnbürstenaufsätze in einen Pappkarton gestopft werden und der Karton zurück in ein anderes Regal gestellt wird. Ohne ihre Beute verlässt das Trio das Warenhaus. Warum, ist unklar. Haben sich die Täter beobachtet gefühlt? Wollten sie zurück kommen?

Draußen besteigen die drei Verdächtigen einen VW Golf aus Lemgo und fahren in Richtung Groß Berkel davon.

Fahnder stoppen das Fahrzeug, überprüfen die Insassen. Es stellt sich heraus: Am Steuer sitzt ein Gesuchter – eine deutsche Fahrerlaubnis hat er nicht. Die Polizisten bringen in Erfahrung: Der Mann ist ein illegaler Einwanderer und zudem wegen mehrerer Diebstähle polizeibekannt. Im Dezemberist der Georgier über die Schweiz und Frankreich nach Deutschland gereist. Danach tauchte er unter.

Der von der Polizei als Gewalttäter eingestufte Ausländer soll nach Frankreich abgeschoben werden.

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