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Schaumburger Zeitung , 27.08.2004 :

Wenn Grabsteine ein Gesicht bekommen / Arbeitskreis Denkmalschutz plant Veranstaltungen: Info-Stand am Tag des offenen Denkmals

Rinteln. Bei ihrem Monatstreffen haben die Mitglieder des Arbeitskreises Denkmalschutz im Heimatbund Grafschaft Schaumburg wichtige Weichen für die Arbeit in der nächsten Zeit gestellt.

Arbeitskreismitglied Dagmar Giesecke informierte über den um 1670 angelegten Jüdischen Friedhof an der Ostertorstraße, ein für die Geschichte Rintelns bedeutsames und dennoch schon lange so gut wie vergessenes Kulturdenkmal am Rande der historischen Altstadt. Seit zwei Jahren beschäftigt sich die Bibliothekarin mit dem Friedhof und trägt Informationen über Grabsteine und Personen zusammen. Und nicht nur das: In akribischer Arbeit hat sie alle Grabsteine freigelegt, vermessen und dabei die Anlage eigenhändig gesäubert. In einer umfassenden Dokumentation hat Dagmar Giesecke ihre akribische Bestandsaufnahme jetzt festgehalten. Am Sonntag, 26. September, wird sie um 11 Uhr in einem Vortrag bei der VHS die Ergebnisse ihrer Arbeit erstmals auch öffentlich präsentieren und bei einer anschließenden Exkursion zum Friedhof über die jüdischen Familien berichten. Motto: "Grabsteine bekommen ein Gesicht".

Bereits am Mittwoch, 8. September, treffen sich die Denkmalschützer zu einer Begehung des maßgebend durch ihren Einsatz vor dem Abriss geretteten Geßnerschen Hauses am Kirchplatz. An Ort und Stelle wird der Architekt und neue Eigentümer Ulrich von Damaros seine Arbeitskreiskolleginnen und -kollegen eingehend über den Stand der Sanierungsarbeiten und die weiteren Planungen informieren. Schon wenige Tage später tritt der Arbeitskreis in der Kreisstadt Stadthagen in Aktion: Mit einem eigenen Informationsstand vor dem Schloss beteiligt er sich am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 12. September. Dabei soll die örtliche Arbeit des Arbeitskreises zugleich als mögliches Beispiel für ähnliches bürgerschaftliches Engagement auch andernorts präsentiert werden.

Im Rahmen einer internen Fortbildung am Sonnabend, 26. November, referieren Mitglieder des Arbeitskreises zu Themen wie FestungRinteln, Siedlung Meierfeld in Krankenhagen und Archivalien zum Thema Rinteln.


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