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Herforder Kreisanzeiger / Neue Westfälische ,
23.08.2004 :
Bei der Gartenarbeit von Schlägern angegriffen / Sebastian Stork versuchte, sich mit einem Schwert zu verteidigen / Täter (19) attackiert auch Opfer aus Löhne
Von Jobst Lüdeking
Herford. Sebastian Stork (20) ist gerade bei der Gartenarbeit, gönnte sich eine kurze Zigarettenpause. Eine alltägliche Situation am Donnerstagnachmittag gegen 16 .45 Uhr? Nein. Sekunden später wird der junge Herforder von zwei angetrunkenen Schlägern angegriffen, bedroht und verletzt.
"Ich saß auf der Terrasse als ich lautes Gröhlen auf der Straße hörte", erzählt der 20-Jährige, der eine Ausbildung zum Kaufmännischen Assistenten absolviert, fassungslos. Sebastian sah, wie vier offensichtlich angetrunkene junge Männer vor der Gartenmauer seines Elternhauses an der Eimterstraße randalierten, versuchten sie zu beschädigen. "Ich hab ihnen zugerufen, sie sollen das sein lassen und verschwinden." Während zwei der jungen Männer, die alle 19 Jahre alt sind, wirklich weitergingen, wollten ihre beiden Zechkumpanen aus Bielefeld und Bad Salzuflen nicht ohne Prügel das Feld räumen.
Sie kamen in den Garten gelaufen, um Sebastian anzugreifen. Einer von ihnen hatte die abgerissenen Latte eines Jägerzaunes in der Hand aus der noch ein spitzer Nagel ragte. "Ich bin geistesgegenwärtig reingelaufen, habe zu meinem Schwert gegriffen, um mich gegen die beiden verteidigen zu können." Die Deko-Waffe - ein Samuraischwert - hält die Angreifer zunächst zurück. Der Täter aus Bielefeld zieht einen Teleskop-Schlagstock, bedroht den 20-Jährigen weiter. Sein Kumpan, der ein Hakenkreuz tätowiert auf der Brust trägt, schleudert dem jungen Herforder die Latte gegen den Kopf. "Ich habe noch eine Schwellung und keine kleine Wunde", sagt Sebastian, der froh ist, bei dem Angriff nicht schwerer verletzt worden zu sein.
Danach türmen der Lipper und der Bielefelder. "Ich habe die Polizei angerufen. Dort hatten sich schon andere Anrufer gemeldet, die Beamten waren schon auf dem Weg. Mit vier Streifenwagen kamen sie, um die Männer einzusammeln", erzählt Sebastian, der mittlerweile Strafanzeige gegen die Schläger erstattet hat. "Es ist unglaublich, was einem am helllichten Tag passieren kann", resümiert der 20-Jährige. Bei den vier Männern, von denen mehrerer in der Vergangenheit bereits auffällig wurden, wurden die Personalien festgestellt. Die Vier erhielten einen Platzverweis, mussten verschwinden. Der 19-Jährige, der Sebastian mit der Zaunlatte verletzt hatte, wurde zur Wache gebracht, um von ihm eine Blutprobe zu nehmen.
Sein Zechkumpan aus Bielefeld, der zunächst auch das Feld geräumt hat, folgt ihm kurze Zeit später. Der Schläger greift kurz nach der Tat an der Eimterstraße ohne Grund einen 27-jährigen Mann aus Löhne an, schlägt auf sein Opfer ein. Der 27-Jährige ist gerade auf dem Nachhauseweg. Die Polizei kann den 19-Jährigen Minuten später fassen. Der betrunkenen Schläger beendet den Tag im Polizeigewahrsam.
lok-red.herford@neue-westfaelische.de
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