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Lippische Landes-Zeitung , 23.08.2004 :

Arbeit an zweiter Front / LZ-Redakteur Ulrich Pfaff schreibt Buch über D-Day-Museen

Detmold (ThK). "Die Zweite Front" heißt ein Buch, das LZ-Redakteur Ulrich Pfaff jetzt veröffentlich hat - als rein privates Vergnügen. Es beschreibt eine Vielzahl von Museen, die sich mit den Kämpfen am 6. Juni 1944 - dem berühmten D-Day - und der 90-tägigen Schlacht in der Normandie beschäftigen.

Seit frühester Jugend befasst sich der 38-Jährige, der für die LZ unter dem Kürzel "upf" schwerpunktmäßig aus Horn-Bad Meinberg und Schlangen berichtet, mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Ein Buch im Schrank seines Opas hatte sein Interesse geweckt: "Der längste Tag" von Cornelius Ryan, das bekannteste aller Bücher über die Invasion in der Normandie. Bei einem Kurzurlaub vor sieben Jahren schließlich reifte die Idee, die Museen an der Küste des Departements Calvados und der Halbinsel Cotentin zu "portraitieren" und ihren historischen Hintergrund darzustellen. "Der D-Day ist in Deutschland eigentlich kein Thema", findet Pfaff, "dabei ist es eines der bedeutendsten militärischen und politischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Ohne die Landung der Alliierten würde Europa heute völlig anders aussehen." Freilich gehen die wenigsten der Museen, die von Stiftungen, Vereinen, der öffentlichen Hand oder Privatpersonen getragen werden, auf den großen Gesamtzusammenhang ein, wie Pfaff in seinem Buch herausstellt: "Aber alle würdigen den Einsatz alliierter Soldaten zur Befreiung Frankreichs und Westeuropas von der deutschen Besatzung bis hin zur Hommage an einzelne Männer und ihre Taten."

20 dieser Museen, und es gibt noch einige mehr, hat der Journalist zum Teil mehrmals besucht. "Natürlich ist der Blickwinkel immer pro Alliierte, aber gegenüber den Deutschen sind die Museen alle sehr objektiv." Mit dem Buch hofft Pfaff, das Interesse für den D-Day verstärken zu können. "Bei allem Jammern geht es uns heute sehr gut. Ich möchte nicht wissen, was aus Deutschland und Europa geworden wäre, wenn die Alliierten diese Unternehmung nicht gestartet hätten oder gescheitert wären. Letztendlich verdanken wir diesen Briten, Kanadiern, Amerikanern, Polen und wer sonst noch in der Normandie gekämpft hat, die Freiheit und den Frieden, die wir heute genießen."

In dem 160 Seiten starken Buch werden die Museen jeweils anhand zahlreicher, überwiegend farbiger Fotos dargestellt - in den reportagehaft aufgebauten Texten werden sowohl der historische Hintergrund als auch die Sammlungen beschrieben. Ein Nachfolgewerk hat Pfaff bereits in Planung: Er hat die Feiern zum 60. Jahrestag des D-Day im Juni besucht, zahlreiche Veteranen getroffen und interviewt, unzählige Fotos von historischen Fahrzeugen und Zeremonien aufgenommen - "jetzt muss ich nur noch einen Verlag finden, der Interesse hat, das zu veröffentlichen".

"Die Zweite Front" ist erschienen im Verlag VDM Heinz Nickel in Zweibrücken. ISBN 3-925480-89-7.


detmold@lz-online.de

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