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WebWecker Bielefeld , 12.11.2003 :

Folter an der Tagesordnung

Über die Menschenrechte in der Türkei, genauer über Folter und sexuelle Gewalt, spricht am Sonntag, 16. November, die bekannte Menschenrechtsanwältin Eren Keskin. Die Rechtsanwältin aus der Türkei wurde inzwischen selbst mit 120 Ermittlungsverfahren konfrontiert und wurde Ende 2002 mit einem Berufsverbot belegt.

Seit fast 20 Jahren arbeitet die 44-Jährige in Istanbul. Sie übernimmt die Verteidigung in politischen Prozessen und setzt sich vornehmlich für die Rechte der Frauen und der kurdischen Minderheit ein. 1997 gründete sie mit zwei anderen Rechtsanwältinnen ein Rechtshilfeprojekt für Frauen, die sexuelle Folter von staatlichen Sicherheitskräften erdulden mussten. "Noch immer sind Folter und Vergewaltigung in Polizeihaft an der Tagesordnung", sagt sie. Zwar habe die neue Regierung ein Gesetz gegen Folter auf den Weg gebracht, dieses existiere aber nur auf dem Papier und werde nicht in die Praxis umgesetzt.

Ihren hohen Einsatz für die Menschenrechte, ihre Zivilcourage und die Leidenschaft mit der sie die Sache der Opfer zu ihrer eigenen macht, hat amnesty international im Jahr 2001 mit der Verleihung des Menschenrechtspreises gewürdigt. Auch in anderen Ländern erhielt sie Auszeichnungen.

Sonntag, 16. November 2003, 19 Uhr in Detmold, Lippisches Landesmuseum, Ameide 4.

Veranstalter: amnesty international Detmold, Internationales Beratungszentrum Detmold, Bielefelder Flüchtlingsrat, AntiDiskriminierungsBüro Lippe, Ökumenisches Forum - Flüchtlinge in Lippe, Netzwerk Ostwestfalen-Lippe für Regionale Agenda (Nora e.V.) in Kooperation mit dem Bildungswerk Lippe


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