Neue Westfälische , 11.08.2004 :

Sprachschüler aus OWL in England angegriffen / 15-Jähriger aus Herford mit Softair-Pistole beschossen / Mädchen mit Baseballschläger verfolgt

Herford/Poole (jwl). Bei einer Sprachreise von vorwiegend ostwestfälischen Schülern nach Poole an der englischen Kanalküste ist es zu Übergriffen durch britische Jugendliche gekommen. Vor zwei Jahren waren bereits zwei damals 16 und 17 Jahre alte Realschüler aus Harsewinkel im Londoner Stadtteil Merton offensichtlich Opfer eines ausländerfeindlichen Übergriffs geworden.

Eine zehnköpfige Jugendgruppe hatte sie zusammengeschlagen. Wie diese Zeitung erfuhr, wurde während der aktuellen Sprachreise, die Ende Juli begann, eine Schülerin in dem Badeort Poole zunächst von einem Pkw verfolgt. Der Fahrer stieg schließlich aus, zog einen Baseballschläger aus seinem Wagen und ging auf die Schülerin los.

Am Samstag wurde ein Herforder Schüler (15) aus einer Gruppe britischer Jugendlicher heraus mit einer Softair-Pistole beschossen. Er trug eine leichte Wunde am Rücken davon. Darüber hinaus, so der Vater einer teilnehmenden Schülerin, sei es zu verbalen Attacken gegen die Sprachschüler gekommen, sobald diese gesagt hätten, dass sie aus Deutschland kämen.

Die Reiseleiterin der Gruppe, die gestern London besuchte, bestätigte die Vorfälle. Zum Fall des Herforders sagte sie, dass sich der Junge mit einer Gruppe anderer Schüler in einem Park befunden habe. Ihnen sei eine Gruppe gleichaltriger britischer Jugendlicher entgegengekommen. Aus dieser sei offensichtlich auf den Herforder mit einer Plastikkugel geschossen worden.

Als ausländerfeindlichen Übergriff wollte sie den Vorfall nicht werten. Die Gruppen seien wortlos aneinander vorbeigegangen. Sie bestätigte aber auch, dass es vor allem seitens sozial schwacher britischer Jugendlicher öfter zu Zusammenstößen mit Sprachschülern komme. Auf der anderen Seite gebe es aber sehr gute Kontakte zwischen Sprachschülern und anderen britischen Jugendlichen.

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