Friedensbüro e.V. ,
11.08.2004 :
Gerda Szepansky
"Ravensbrück", flüsterten die Erwachsenen und legten den Zeigefinger auf den Mund. Etwas Unheimliches verbarg sich hinter diesem Wort, das Gerda Szepansky zum ersten Mal hörte als sie 15 Jahre alt war. Doch ihre Fragen wurden nicht beantwortet, die Erwachsenen sagten nur: "Das mußt du nicht wissen!".
Nach dem Zweiten Weltkrieg wusste sie, warum. Da war sie 19 Jahre alt, aber auch in den Jahren danach stellte sie fest: "Zu diesem Thema herrschte in der BRD großes Schweigen und eigentlich wollte keiner darüber reden". Mit einer Gruppe Studierender, die ebenfalls mehr wissen wollte, besuchte sie in 1970er Jahren die Gedenkstätte und ein Bild konnte sie seitdem nicht vergessen: unzählige Blumen, Rosen, Nelken, schwammen auf dem Schwedt-See, hinein geworfen von den Überlebenden, zum liebevollen und ehrenden Gedenken an Tausende ihrer ermordeten Kameradinnen. Deren Asche ruht im See, dessen Spiegel sich dadurch angehoben hatte.
Noch oft kam Gerda Szepansky in das ehemalige Frauen-KZ, denn "die Geschichte von Ravensbrück kam mir nahe und als Autorin wollte ich dieses Kapitel Frauengeschichte lebendig erhalten".
Gerda Szepansky führte mit uns in Lemgo und Detmold zahlreiche Veranstaltungen durch. Die Begegnungen mit ihr werden uns immer in Erinnerung bleiben.
Ich habe geliebt, gekämpft
und gehofft
Dies tut der Mensch
Richte deinen Blick vorwärts
Gerda Szepansky starb am 3. August im Alter von 78 Jahren in Berlin.
Die Trauerfeier findet statt am Freitag, den 13. August 2004 um 11 Uhr auf dem Christus-Kirchhof, Friedenstraße 14,12107 Berlin.
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