www.hiergeblieben.de

Lippische Landes-Zeitung , 24.11.2000 :

Gegen Rechtsradikalismus / Kundgebung auf dem Salzhof überzeugte nicht alle

Bad Salzuflen (jim). "Keinen Fußbreit den Nazi-Banden" - unter diesem Motto nahmen rund 170 Teilnehmer Mittwoch an einer Demonstration teil, die sich gegen Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit aussprach.

Zu Ausschreitungen kam es dabei nicht, obwohl eine kleine Gruppe Rechter versuchte, die Aktion zu stören und im Gegenzug mit Feuerwerkskörpern beworfen wurde. Bundesgrenzschutz und Polizei, die zum Schutz der Demonstration angerückt waren, mussten jedoch nicht einschreiten.

Nachdem sich die kleine Gruppe der Störenfriede wieder zurückzig, setzte sich der Zug vom Treffpunkt am Bahnhof auf der Bahnhofstraße Richtung ZOB in Bewegung. Auf dem Weg schlossen sich immer wieder Menschen der Demonstration an, so dass die Hauptkundgebung auf dem Salzhof gut besucht war. Die Veranstalter, die Antifa aus Detmold, wollte mit ihrer Kundgebung in Bad Salzuflen - Anlass war der mutmaßliche Anschlag auf ein griechisches Restaurant, der sich inzwischen allerdings als fingiert heraus gestellt hat - auch noch auf ein anderes Problem aufmerksam machen.

Nach ihren Angaben entstehe eine der "größten Neo-Nazi-Szenen OWL's" zurzeit in Bad Salzuflen. Hartes Durchgreifen gegenüber rechten Gewalttätern wurde gefordert. Angegriffen wurde aber auch Institutionen, die nach Auffassung der Antifa-Sprecher durch "Verharmlosung und Akzeptanz" die Bildung rechtsradikaler Strömungen nicht nur duldeten, sondern gar förderten.

Obwohl viele der Teilnehmer nicht mit den Parolen der Antifa übereinstimmten, sahen die meisten Demonstranten die Kundgebung dennoch als ein positives Zeichen gegen Rechtsradikalismus und falsches Nationalgefühl.


Salzuflen@lz-online.de

zurück