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Warburger Zeitung / Neue Westfälische , 06.08.2004 :

Gedenken an Felix Fechenbach / 71. Jahrestag der Ermordung des Juden, Pazifisten und Sozialdemokraten

Warburg. Auch in diesem Jahr wollen die Sozialdemokraten wieder Felix Fechenbachs gedenken, der am 7. August 1933 im Kleinenberger Wald von den Nazis ermordet wurde.

Felix Fechenbach, Jude, Pazifist und Sozialdemokrat, hatte als Journalist beim "Lippischen Volksblatt" schon früh die Machenschaften der Nazis angeprangert. Bald nach der Machtergreifung ließen die nationalsozialistischen Machthaber Fechenbach deshalb verhaften.

Urenkel erinnert an den Urgroßvater

Auf einem Transport nach Dachau wurde er dann an einer Stelle im Wald zwischen Scherfede und Kleinenberg, wo heute ein Gedenkstein an die Tat und an Felix Fechenbach erinnert, erschossen. Der Mord wurde offiziell geführt als "auf der Flucht erschossen". Vor einem Jahr, zum 70. Jahrestag Fechenbachs, hatte der 15-jährige Urenkel Fechenbachs, Tobias Wiederkehr, in einer ergreifenden Rede an seinen Urgroßvater erinnert. "Du lebtest in einer unruhigen Zeit, hast gekämpft für Menschlichkeit und Frieden, hast den Mut gehabt, klar und deutlich aufzuzeigen, was falsch läuft. Du hast dafür mit Deinem Leben bezahlt und eine Familie ohne Vater und Ehemann zurück lassen müssen. Ich wünsche mir, dass Dein Tod nicht vergebens war. Dass viele Menschen – und ganz besonders wir jungen – durch Dich ermutigt werden, einzustehen für das, was wichtig und richtig ist: für Menschlichkeit, Toleranz und Frieden!", lauteten seine Worte zum Schluss der Rede.

Ganz im Sinne dieser Aufforderung ruft die SPD zum 71. Jahrestag am Samstag, 7. August, um 18 Uhr zum Gedenken an der Gedenkstätte im Wald an der Bundesstraße 68 zwischen Scherfede und Kleinenberg auf. Die Gedenkrede hält Rainer Heller, Mitglied der Fechenbach-Stiftung aus Detmold. Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzender der Stiftung, Rainer Brinkmann, wird ebenfalls zugegen sein.


lok-red.warburg@neue-westfaelische.de

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