Bad Oeynhausener Kurier / Neue Westfälische , 02.08.2004 :

Vor verschlossenen Türen / Türsteher des "Wuzzenstein" weisen Ausländer ab

Von Nico Buchholz

Bad Oeynhausen. Norman Klausch wollte sich mit einem Freund einen netten Abend in der Discothek "Tanzburg Wuzzenstein" machen. Doch das Vorhaben endete mit einer großen Enttäuschung: Die Türsteher verwehrten dem Deutsch-Brasilianer den Eintritt.

Norman Klausch ist in Brasilien geboren, lebt aber seit 14 Jahren in Deutschland und ist auch deutscher Staatsbürger. Vor kurzem spielte er noch Fußball in der Landesligamannschaft des FC Bad Oeynhausen, jetzt kickt er in der Verbandsliga für SV Enger-Westerenger.

An den Abend kann sich Klausch noch genau erinnern: "Ich bin mit einem Freund an den Eingang gekommen. Als die Türsteher mich gesehen haben, haben sie meinen Ausweis an sich genommen", berichtet der 22-Jährige.

Die Türsteher gaben an, anhand des Ausweises überprüfen zu wollen, ob er in der Discothek bereits aufgefallen sei. "Ich habe mir dann keine Gedanken gemacht, weil ich bisher keine Probleme damit hatte", so Klausch.

Doch die Überraschung kam, als die Türsteher zurückkehrten. "Sie sagten mir, dass heute nur Sponsoren reinkommen würden".

Eine fadenscheinig Erklärung - findet Klausch. "Ein Großteil der Gäste in dem Lokal waren aber mit Sicherheit keine Sponsoren. Ich vermute, ich bin aufgrund meiner dunklen Hautfarbe nicht reingekommen. Deswegen wurden schon oft Leute hier abgewiesen".

Der Filialleiter der Discothek, Jens Knierim, streitet dies ab. "Eine solche Anweisung gibt es bei uns nicht. Wir weisen Besucher nur aus ganz bestimmten Gründen ab: Wenn ihre Kleidung nicht angemessen ist oder sie stark alkoholisiert sind oder sich die Besucher bereits am Eingang aggressiv verhalten."

Kriterien, die auf Norman Klausch nicht zutrafen: "Wir haben die Türsteher am Eingang noch freundlich gegrüßt und auch den Einzug meines Ausweise über uns ergehen lassen." Schließlich sollte es ein netter Abend werden.

lok-red.oeynhausen@neue-westfaelische.de