Mindener Tageblatt ,
30.07.2004 :
Sicherheitsdienst nicht erforderlich / Leiter der Agentur für Arbeit Herford spricht sich gegen "Festungen" aus
Minden/Herford (mt). Die Arbeitsagenturen in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke werden keine Sicherheitskräfte wegen befürchteter Übergriffe von Arbeitslosen einstellen.
"Unsere Geschäftsstellen in Herford, Bünde, Lübbecke, Bad Oeynhausen und Minden werden nicht zu 'Festungen' ausgebaut", so Dr. Thomas Baecker, Leiter der Agentur für Arbeit Herford. Baecker reagierte damit auf einen Bericht der ARD-Tagesthemen, wonach zum Teil Sicherheitsdienste in den Agenturen angeheuert haben oder das geplant ist.
"Diese Aufgeregtheit machen wir nicht mit. Ich kann nur davor warnen, Arbeitslose pauschal als gewalttätig zu diffamieren", so Baecker. "Die arbeitslosen Menschen in unserer Region stehen nicht weniger als alle anderen auf dem Boden unserer Rechtsordnung und sind nicht aggressiver als andere Menschen es auch sind."
Auch nach Einführung des Arbeitslosengeldes II rechnet Baecker nicht damit, dass sich die Zahl besonderer Vorfälle deutlich erhöhen wird. "Wir tun unsererseits alles, damit wir die Menschen zuverlässig informieren und ihnen Hilfestellungen geben, mit der neuen Rechtsfrage klarzukommen und sie zu verstehen. Uns liegt ferner daran, auch die Chancen und Möglichkeiten transparent zu machen, die mit dem Arbeitslosengeld II sehr wohl gegeben sind."
Auch Dr. Thomas Baecker Baecker schließt dabei nicht aus, dass der "Ton" bei vielen Betroffenen schärfer wird. Er setze mit seinen Mitarbeitern auf eine professionelle Gesprächsführung und die regelmäßige Überprüfung des bestehenden Sicherheitskonzeptes, heißt es.
mt@mt-online.de
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