Neue Westfälische ,
08.10.2002 :
NS-Propaganda mit Bertelsmann / Konzern arbeit eigene Geschichte auf
München (ram/epd). Die Bertelsmann AG hat ihre Mitwirkung im Propaganda-Apparat der NS-Zeit öffentlich bedauert.
Der Vorstandsvorsitzende Gunter Thielen distanzierte sich in München von der "Tatsache, dass wir im Zweiten Weltkrieg mit Büchern Geschäfte gemacht haben, die mit den Werten des Medienunternehmens Bertelsmann vollkommen unvereinbar sind". Thielen äußerte sich anlässlich der Vorlage eines 794-seitigen Historikerberichts über "Bertelsmann im Dritten Reich". Eine unabhängige Forschergruppe unter Vorsitz des amerikanisch-israelischen Historikers Saul Friedländer hatte gut drei Jahre lang die NS-Verstrickung des ehemaligen Bibelverlags Bertelsmann aus Gütersloh untersucht und herausgefunden, dass Bertelsmann im Zweiten Weltkrieg mit 19 Millionen Exemplaren der "größte Buchproduzent für die Wehrmacht" gewesen sei. Der mittelständische Verlag lag damit weit vor dem NSDAP-Zentralverlag.
Kommentar, OWL
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