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Lippische Rundschau , 30.09.2002 :

Traditionelle Herbstveranstaltung der Landsmannschaft Ostpreußen in der Stadthalle / Dichterin Agnes Miegel gewürdigt

Detmold (rj). Einer großen Dichterin Ostpreußens galt die traditionelle Herbstveranstaltung der Landsmannschaft Ostpreußen am Samstag in der Detmolder Stadthalle. Agnes Miegel erwarb sich einen unsterblichen Namen mit ihren Gedichten und ihrer Literatur, in welcher sie mit bewegenden Worten das Schicksal der Ostpreu0en aufgriff.

"Du hast in Krieg und Schrecken mich wunderbar bewahrt - gabst Kraft dem müden Herzen auf später Wanderfahrt - gabst Zuflucht im Vertrauten, herben Wind am Meer - führtest zu Deutschem Lande mich gnädig wieder her - gabst Dach und Brot, gabst Treue, die niemals mich verlassen - lehrst mich täglich neu nichts als den Hass zu hassen", ist ein Spruch aus der Feder der Dichterin, der als Gedenktafel am Ostdeutschland-Gedenkturm im Schloss Burg an der Wupper zu finden ist.

Flucht und Vertreibung erlebt

In dem von Christel und Gerhard Mörchel gestalteten Nachmittag der Landsmannschaft gab es natürlich zunächst das Ostpreußenlied. Dann aber ergriff der Referent Kurt Grindel aus Lage-Heiden das Wort. "Es war ein Land ... " hatte er seinen Vortrag über Agnes Miegel überschrieben. "Sie hat Flucht und Vertreibung mitgemacht - ihr ist eine Gedenktafel in Königsberg geweiht mit der Inschrift, größte Dichterin Ostpreußens", würdigte Grindel ihre Verdienste.

Am 26. Oktober 1964 sei Agnes Miegel in Bad Salzuflen mit 85 Jahren verstorben, ihre Grabstelle finde sich in Bad Nenndorf. "Unvergessen ist ihr Gedicht "Es war ein Land", das eigentlich heißen müsste: "Es ist ein Land" - denn dieses Land in seiner Schönheit ist noch da und glücklicherweise heute wieder besuchbar", so Grindel.


wb@westfalen-blatt.de

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