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Frankfurter Rundschau , 08.12.1986 :

Sprengstoffanschlag auf Siemens vereitelt

Karlsruhe, 7. Dezember (dpa). Die Sicherheitsbehörden haben einen geplanten Bombenanschlag auf ein Bürogebäude des Elektrokonzerns Siemens in Bielefeld vereitelt. Der Ermittlungsrichter beim Bundesgerichhtshof erließ Haftbefehl gegen den 24 Jahre alten Studenten Jens K. aus Bielefeld, der dem Umfeld der Rote Armee Fraktion (RAF) zugeordnet wird.

Der Beschuldigte wird dringend verdächtigt, als Mitglied einer terroristischen Vereinigung den Sprengstoffanschlag vorbereitet zu haben, teilte der stellvertretende Sprecher der Bundesanwaltschaft, Hans-Jürgen Förster, am Wochenende in Karlsruhe mit. Das Bundeskriminalamt in Wiesbaden sei mit den weiteren Ermittlungen beauftragt worden.

Der bereits am Freitag Festgenommene hatte bei den Vernehmungen Angaben gemacht, nach denen Einzelteile des Sprengsatzes gefunden werden konnten, teilte Förster mit. Dazu gehören vier 30 Kilogramm große Gasflaschen und ein Feuerlöscher sowie schriftliche Anleitungen zum Bombenbau aus sogenannten "linken Druckschriften".

In dem von dem Studenten bewohnten Haus in Bielefeld wurde nach Försters Angaben unter anderem der dreiseitige handschriftliche Entwurf eines "Selbstbezichtigungsschreibens" für diesen Anschlag gefunden. In einem Brief hieß es: "Wir haben am 9.12. auf das Bürogebäude von Siemens einen Sprengstoffanschlag verübt."


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