Lippische Landes-Zeitung ,
04.01.1988 :
Mondal führt Gespräche in Südasien / Längere Informationsreise
Lemgo. Der Leiter des Bildungswerkes CEBA (Centrum Entwicklungsbezogener Bildungsarbeit), Lalit Mondal, bereist zur Zeit Südasien. Während seines siebenwöchigen Aufenthalts, so heißt es in einer Presseerklärung, wird er Gespräche mit Vertretern von insgesamt vier Projekten für Entwicklungs- und Sozialarbeit führen. Schwerpunkt von Mondals dortiger Lerhtätigkeit - er wird bei mehreren Seminaren Referate halten - soll das Thema "Entwicklung im Industrieland BRD am Beispiel der Stadt Lemgo" sein. Dabei geht es unter anderem auch um die Arbeit des Vereins "Friedensbüro" und dessen politische Aktionen.
In Bangladesch trifft der Gast mit Angehörigen der Organisation "Proshika" zusammen, mit der das "Friedensbüro" seit längerem zusammenarbeitet (wir berichteten mehrmals). "Proshika" wird darüber hinaus vom "Dritte-Welt-Laden" Lemgo unterstützt, deren Betreiber sich entschlossen haben, den Erlös aus dem Verkauf des gesammelten Aluminiums und eventuelle Überschüsse in anderen Bereichen für das "Riksha-Projekt" zur Verfügung zu stellen. Dabei handelt es sich um eine beschäftigungswirksame Initiative zur Verbesserung des Verkehrsflusses ohne Umweltschäden.
Wie in der Erklärung weiterhin mitgeteilt wird, findet in diesem Jahr keine Studienreise von Jugendlichen aus Lippe nach Bangladdesch statt. Dort, so die Begründung, werde gegenwärtig mit einer "Notstandsverordnung" regiert, durch die sämtliche Grundrechte außer Kraft gesetzt worden seien. Eine Studienfahrt soll dann zum Jahreswechsel 1988/89 durchgeführt werden, falls es die Verhältnisse in dem südasiatischen Land zulassen. Interessenten dafür können sich noch im Büro in der Rosenstraße 10 anmelden.
Weiterhin wird sich Mondal bei Mitarbeitern des Projekts "My People" aufhalten, das sich im wesentlichen mit der Rehabilitation von Leprakranken und der Alphabetisierung von Kindern und Erwachsenen beschäftigt. Eine weitere Station ist Durgapur, wo es in den Gesprächen um die Entwicklungsmöglichkeiten in ländlichen und städtischen Bereichen von West-Bengalen gehen soll.
Auf dem Programm steht dann noch ein Besuch bei der "Gesellschaft zur Entwicklung ökonomisch-schwacher Gebiete" am Golf von Bengalen. Deren Sekretär hatte ebenfalls vor einigen Jahren das "Friedensbüro" besucht. Das besondere Interesse gilt hier dem Aufbau von kleinen Werkstätten im Rahmen der regionalen Selbstversorgung dörflicher Gebiete.
Abschließend fährt Mondal nach Kathmandu, um dort mit Vertretern verschiedener Organisationen über die Möglichkeiten des Aufbaus eines Informations- und Kommunikationszentrums zu sprechen.
Lemgo@lz-online.de
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