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Die Glocke , 24.09.2003 :

Jahresbericht / Viele Flüchtlinge stark traumatisiert

Harsewinkel (hebo). Rund 160 Personen hat Flüchtlinsberaterin Maria Daut im vergangenen Jahr in Harsewinkel betreut. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, den sie jetzt dem Sozialausschuss vorlegte. Die Flüchtlinge und Asylbewerber stammen aus Afghanistan, Armenien, Aserbaidschan, Bosnien, China, Georgien, dem Irak, Iran, dem ehemaligen Jugoslawien, dem Libanon, aus der Türkei sowie aus Ländern der russischen Föderation. Sie sind in Harsewinkel und Greffen in Notunterkünften untergebracht. Größtes Problem der Flüchtlinge, so Maria Daut in einer zusätzlichen mündlichen Stellungnahme sei es, sich und ihre Familien in der neuen Umgebung zu orientieren und sich zu beschäftigen. Arbeiten dürfen sie innerhalb des ersten Jahres ihrer Anwesenheit nicht, höchstens ehrenamtlich. Viele Flüchtlinge, die nach Deutschland kämen, so Maria Daut weiter, seien stark traumatisiert durch (Bürger-)Kriege in ihrer Heimat. Zumeist brauche es Jahre, um diese Menschen über die schlimmen Ereignisse hinweg zu helfen, die sie erlebt hätten. Manche kämen auch nie darüber hinweg. Diese Menschen könne man natürlich nicht einfach wieder in ihr Herkunftsland zurückschicken - das sei auch der Grund, warum nach wie vor noch mehrere Bosnier in Harsewinkel lebten. Ergänzt wurde der Bericht Maria Dauts durch Pastor Martin Liebschwager, dessen evangelische Gemeinde sich speziell um Kinder und Frauen in den Notunterkünften kümmert. Für 15 Kinder im Alter zwischen fünf und 17 Jahren werde regelmäßig eine Hausaufgabenhilfe durchgeführt, dazu gebe es eine aktive Hilfestellung für Mädchen und Frauen bei speziellen Themen.


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