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Zusammenfassung / 36 Artikel / 3 Veranstaltungen , 01.08.2009 :

Tages-Chronologie von Samstag, 1. August 2009

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Zusammenfassung:



Erinnerung an Felix Fechenbach (3 Artikel)

Am 8. August wird in einer Gedenkveranstaltung anlässlich seines 76. Todestages an den jüdischen Journalisten und Sozialdemokraten Felix Fechenbach aus Detmold erinnert. Der überzeugte Pazifist war am 7. August 1933 im Kleinenberger Wald bei Scherfede von SA- und SS-Leuten ermordet worden.



"Vertriebene" treffen sich und fliegen aus (2 Artikel)

Die Kreisgruppe Gütersloh der "Landsmannschaft Schlesien" befasst sich mit Menzel Willem, Dichter und Herausgeber "schlesischer Heimattexte". Die "Ost- und Westpreußische Frauengruppe" Herford fliegt in die Lüneburger Heide aus.



Bad Nenndorf: Polizei ermöglicht neonazistischen "Trauermarsch" (21 Artikel)

Mehr als 1.100 Menschen protestieren heute, am 1. August, gegen den vierten neonazistischen "Trauermarsch" zum Wincklerbad in Bad Nenndorf. Dort befand sich von 1945 bis 1947 ein britisches Militärgefängnis. Die Polizei räumte antifaschistische Blockaden und ermöglichte den circa 700 Teilnehmern ihre demonstrative NS-Verherrlichung.



Leserbrief des Ex-Vorsitzenden der Schill-Partei (1 Artikel)

Das Westfalen-Blatt veröffentlicht einen Leserbrief des ehemaligen Bundesvorsitzenden von "Offensive D" (zuvor "Rechtsstaatliche Offensive") Markus Wagner aus Bad Oeynhausen zum Mord an Marwa El-Sherbini in einem Dresdener Gerichtssaal.



Bundestagswahl: NPD-Kandidat Siegfried Reball in Bielefeld zugelassen (2 Artikel)

Der Kreiswahlausschuss des Wahlkreises 133 Bielefeld hat die Kandidatur des NPD-Mitgliedes Siegfried Reball aus Rheda-Wiedenbrück für die Bundestagswahl zugelassen. 2005 lehnte der Kreiswahlausschuss Gütersloh den heute 55-jährigen Zahntechniker wegen erheblicher Zweifel am demokratischen Zustandekommens noch als Bundestagskandidat ab.



Verbot des Collegium Humanum vor dem Bundesverwaltungsgericht (1 Artikel)

Am 5. August wird am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ein Widerspruchsverfahren gegen das Verbot des "Collegium Humanum" (CH) sowie der "Bauernhilfe" verhandelt. Vor dem Gebäude findet während der Verhandlungen eine antifaschistische Kundgebung statt.



Elverdissen: Extreme Rechte mobilisieren gegen Eziden-Kulturzentrum (5 Artikel)

Bei weitem nicht nur Hans-Ulrich Kalb, Ratskandidat der Herforder "Liste 2004" und 2008 stellvertretender Vorsitzenden und Schatzmeister des Bezirksverbandes von "pro NRW" in Ostwestfalen-Lippe mobilisiert weiter gegen ein geplantes ezidische Kulturzentrum in Elverdissen.



Bielefeld: Solidarität nach Brandanschlag (1 Artikel)

Zuschriften in der Neuen Westfälischen solidarisieren sich nach dem Brandanschlag auf die Tierpension mit der Aids-Hilfe.



Kehrt Marsch - Manöverübungen der Bundeswehr (1 Artikel)

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Artikel-Einträge in der Datenbank:








Erinnerung an Felix Fechenbach:

Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische, 01./02.08.2009:
Namensgeber Fechenbach starb vor 76 Jahren


Warburger Zeitung / Neue Westfälische, 01./02.08.2009:
Gedenken an Felix Fechenbach


Warburger Kreisblatt / Westfalen-Blatt, 01./02.08.2009:
Gedenken an Fechenbach / Böhler spricht




"Vertriebene" treffen sich und fliegen aus:

Gütersloher Zeitung / Neue Westfälische, 01./02.08.2009:
Treffen der Schlesier


Herforder Kreisanzeiger / Neue Westfälische, 01./02.08.2009:
Ausflug in die Lüneburger Heide




Bad Nenndorf: Polizei ermöglicht neonazistischen "Trauermarsch":

Polizei Dortmund, 01.08.2009:
Einsatz der Polizei im Bereich Hauptbahnhof


Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg, 01.08.2009:
Polizei verhindert gewalttätige Demonstration in Bad Nenndorf


Bundespolizeiinspektion Hannover, 01.08.2009:
Großeinsatz in Bad Nenndorf - kein Platz für Straftaten


epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen, 01.08.2009:
Mehr als 1.100 Menschen protestieren gegen Neonazis in Bad Nenndorf


Schaumburger Nachrichten Online, 01.08.2009:
Bunte Demo gegen Rechts / "Ein guter Tag für die Demokratie"


Norddeutscher Rundfunk, 01.08.2009:
Bunte Proteste gegen braune Parolen


n-tv.de, 01.08.2009:
Neonazi-Marsch in Hessen verhindert / Tausende gegen Rechts


radio aktiv e.V., 01.08.2009:
Proteste gegen Neonazi-Aufmarsch in Bad Nenndorf


Ad-Hoc-News, 01.08.2009:
Bad Nenndorf wehrt sich gegen Traditionstreffen der Neonazis


radio aktiv e.V., 01.08.2009:
Demonstration in Bad Nenndorf


Ad-Hoc-News, 01.08.2009:
Nazi-Gegner blockieren in Bad Nenndorf Kundgebungsort der Rechten


Radio Westfalica, 01.08.2009:
Friedenswoche marschiert mit


Norddeutscher Rundfunk, 01.08.2009:
Proteste gegen braunen Aufmarsch


Bild.de, 01.08.2009:
Hunderte demonstrieren gegen Neonazis


Schaumburger Zeitung, 01./02.08.2009:
Bunt statt braun: So wehrt sich Bad Nenndorf


Schaumburger Zeitung, 01./02.08.2009:
Protest so bunt wie das Leben


Schaumburger Wochenblatt, 01.08.2009:
Linke gegen Nazis


Schaumburger Wochenblatt, 01.08.2009:
Gemeinsam gegen den Nazi-Aufmarsch / Aufruf der SPD Schaumburg zur Teilnahme an der Gegendemonstration


Schaumburger Wochenblatt, 01.08.2009:
Jetzt wird es bunt in Bad Nenndorf


Schaumburger Wochenblatt, 01.08.2009:
Polizei informiert


junge Welt, 01./02.08.2009:
Bad Nenndorf wehrt sich gegen Neonazis




Leserbrief des Ex-Vorsitzenden der Schill-Partei:

Westfalen-Blatt, 01./02.08.2009:
Mord im Dresdener Gerichtssaal war das Werk eines Fanatikers / Tragische Tat nicht instrumentalisieren, sondern Vorurteile bekämpfen




Bundestagswahl: NPD-Kandidat Siegfried Reball in Bielefeld zugelassen:

Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische, 01./02.08.2009:
Sieben Kandidaten zur Bundestagswahl / Ausschuss stimmte über Zulassung ab


Bielefelder Zeitung / Westfalen-Blatt, 01./02.08.2009:
Sieben Bewerber für den Bundestag




Verbot des Collegium Humanum vor dem Bundesverwaltungsgericht:

Neues Deutschland, 01.08.2009:
5. August 2009, 10.00 bis 15.00 Uhr: AntisemitInnen jeglicher Couleur entgegentreten!




Elverdissen: Extreme Rechte mobilisieren gegen Eziden-Kulturzentrum:

Wochenanzeiger Herford, 01.08.2009:
SPD macht Position zum ezidischen Kulturzentrum deutlich: "Bauvoranfrage nach Recht und Gesetz entscheiden!"


Herforder Kreisanzeiger / Neue Westfälische, 01./02.08.2009:
Jesiden-Zentrum nicht für Wahlkampf nutzen / SPD mahnt Rechtsstaatlichkeit an


Herforder Kreisanzeiger / Neue Westfälische, 01./02.08.2009:
Unheilvolle Verbindung / Ehemaliges Mitglied der extremistischen "pro NRW" kandidiert für die Liste 2004


Herforder Kreisblatt / Westfalen-Blatt, 01./02.08.2009:
Parteienzank über Eziden-Zentrum / Wahlkampf heizt Diskussion an


Herforder Kreisanzeiger / Neue Westfälische, 01./02.08.2009:
Runder Tisch zum jesidischen Kulturzentrum




Bielefeld: Solidarität nach Brandanschlag:

Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische, 01./02.08.2009:
"Wir verurteilen diese feige Tat"




Kehrt Marsch - Manöverübungen der Bundeswehr:

Lippe 1, 01.08.2009:
Manöverübungen der Bundeswehr in Lippe

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Veranstaltungskalender:







Samstag, 1. August 2009 von 10.00 bis 17.00 Uhr:

Ausstellung: Lokale Erinnerung im Schatten der Vergangenheit: Die Gedenkfeier für die lippischen Juden in Lemgo 1948

Ausstellungsort:

Museum Hexenbürgermeisterhaus
Breite Straße 17 - 19
32657 Lemgo

www.hexenbuergermeisterhaus.de

Ausstellungsdauer: Vom 11. Juni bis 4. Oktober 2009, dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr.

In einer Zeit, die für den größten Teil der deutschen Bevölkerung bestimmt war durch Existenzsorgen, Trauer um Kriegstote, Hoffnung auf Wiederkehr der Vermissten, in der kein Platz zu sein schien für die Auseinandersetzung mit der schuldbeladenen Vergangenheit, fanden sich in Lippe zwei Männer zusammen, um eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die ermordeten jüdischen Landesbürgerinnen und -bürger zu organisieren: der Detmolder Verleger Max Staercke und Dr. Ulrich Walter, Leiter des Engelbert-Kämpfer-Gymnasiums in Lemgo.

Eine wichtige Rolle spielte für sie die Tatsache, dass der jüdische Kaufmann Adolf Sternheim als Holocaust-Überlebender Ende Juni 1945 wieder nach Lemgo zurückgekehrt war. Seine Frau Lina war im Ghetto Theresienstadt an Entkräftung gestorben, sechs weitere Angehörige, darunter seine ältere Tochter Berty und deren Sohn Martin, waren in Vernichtungslagern ermordet worden.

Am 10. Oktober 1948 fand die Gedenkfeier in der Aula des Gymnasiums in Lemgo statt. Tiefen Eindruck hinterließ insbesondere die Rede Ulrich Walters, der nicht nur schonungslos die Lügen, Machenschaften und Verbrechen des NS-Regimes darlegte, sondern sinngemäß auch Erinnerungsarbeit als Fundament der Zukunftsgestaltung forderte.

In einem Schreiben an Max Staercke dankte Karl Marx, Begründer des "Jüdischen Gemeindeblattes für die Britische Zone" (später "Jüdische Allgemeine Wochenzeitung") für diese Initiative und die Einladung: Er freue sich, "umso mehr, als es im heutigen Deutschland zu den Seltenheiten gehört, daß in nichtjüdischen Kreisen unserer verstorbenen Landsleute gedacht wird".

Wie kam es, dass im Land Lippe die Tabuisierung der NS-Vergangenheit und das Beschweigen des Holocaust durchbrochen wurde? Wer waren die Initiatoren der Feier? Was war ihre Motivation? Welche Erwartungen verbanden sie mit der Durchführung der Gedenkfeier? Und wie wurde die Feier in der zeitgenössischen Öffentlichkeit wahrgenommen?

Eine Antwort hierauf gibt die Ausstellung "Lokale Erinnerung im Schatten der Vergangenheit: Die Gedenkfeier für die lippischen Juden in Lemgo 1948". Weitere Informationen gibt es im Museum Hexenbürgermeisterhaus, Telefon: 05261 - 213276.







Samstag, 1. August 2009 um 10.30 Uhr:

Bunt statt Braun - Gemeinsam gegen den Nazi-Aufmarsch!

Auftaktkundgebung:

Bornstraße / Bahnhofsvorplatz
31542 Bad Nenndorf

Am 1. August 2009 wollen in Bad Nenndorf erneut Neonazis der "Freien Kameradschaften" und der NPD vor dem Wincklerbad aufmarschieren. Seit dem Sommer 2006 wiederholt sich Jahr für Jahr dieses groteske Schauspiel: Bad Nenndorf wird zur Wallfahrtsstätte für rechtsradikale Aufmärsche. Mindestens bis zum Jahr 2010 wollen die Nazis derartige Veranstaltungen durchführen – bis dahin haben sie diese so genannten Trauermärsche bereits bei der Versammlungsbehörde, dem Landkreis Schaumburg, angemeldet.

Inhaltlich geht es den Nazis einmal mehr um eine Relativierung der Verbrechen des "Dritten Reiches". Die von der britischen Besatzungsmacht selbst aufgedeckten und beendeten Misshandlungen der Gefangenen im Wincklerbad werden zur nachträglichen Rechtfertigung des Krieges benutzt. Hiermit soll
der Eindruck erweckt werden, als seien die eigentlichen Gräueltaten des Zweiten Weltkrieges von den Alliierten begangen worden.

Dabei werden in Deutschland tagtäglich Menschen Opfer rechter Gewalt, so erst wieder am 14. Februar 2009, als ein Bus mit gewerkschaftlichen Gegendemonstranten eines Naziaufmarsches in Dresden brutal überfallen wurde. Für die Zunahme rechtsextremistischer Straftaten sind die "Freien Kameradschaften" und die NPD verantwortlich.

Im vergangenen Jahr stieg die Teilnehmerzahl des Nazi-Aufmarsches in Bad Nenndorf erstmals auf über 400. Ohne eine breite gesellschaftliche Gegenwehr werden die Nazis in den kommenden Jahren das Wincklerbad weiter zu einer Heldengedenkstätte für Kriegsverbrecher ausbauen. Dem muss durch ein gesellschaftliches Bündnis aller demokratischen Parteien, der Kirchen, Gewerkschaften, Vereine und Initiativen entgegen gewirkt werden.

Wir nehmen die Nazi-Provokation nicht tatenlos hin!

Wir fordern: Verbot der Nazi-Aufmärsche am Wincklerbad und anderswo!

Wir stehen für eine weltoffene, demokratische und solidarische Gesellschaft. Wir zeigen Zivilcourage, wir bekämpfen alle Spielarten des Rechtsradikalismus, Rassismus und Antisemitismus. Wir rufen alle Menschen auf, gemeinsam mit uns friedlich gegen den Nazi-Aufmarsch zu protestieren und zu demonstrieren.

Gemeinsam gegen den Nazi-Aufmarsch!

Veranstaltet von: DGB Region Niedersachsen-Mitte, Bad Nenndorf ist bunt - Bündnis gegen Rechtsextremismus, Jüdische Gemeinde Bad Nenndorf e.V.


Bad Nenndorf gegen Neonazis - am 31.07. und 01.08.09 gemeinsam protestieren!

Der Aufmarsch von Neonazis am 1. August in Bad Nenndorf stört das friedliche Zusammenleben und schadet dem Wohl und Ansehen unserer Stadt. Mit dem Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt", Kirchen, Schulen, Politik, Gewerkschaften, sozialen Einrichtungen, Vereinen, Verbänden und Organisationen aus dem gesamten Landkreis Schaumburg treten wir für Vielfalt und Toleranz ein - gegen die Propaganda und antidemokratische Ideologie der Neonazis.

Die Geschichte des Wincklerbades als britisches Militärgefängnis wurde bereits nach dem Zweiten Weltkrieg in Großbritannien öffentlich von Parlament und Gerichten bearbeitet. Die Freien Kameradschaften und andere Neonazi-Organisationen haben hier seit 2006 nichts Neues mehr zu "entdecken". Wir lassen es nicht zu, Übergriffe gegenüber Häftlingen, die nach 1945 unter anderem wegen Kriegsverbrechen verhört wurden, heuchlerisch zu Propagandazwecken zu missbrauchen. Die Misshandlungen, zu denen es bei Verhören kam, wurden umgehend geahndet. Die in der Geschichte einmaligen Kriegsverbrechen und der Holocaust aber, für die - von den Neonazis geleugnet - das NS-Regime verantwortlich ist, hinterlassen eine dauerhafte Verantwortung für uns: Wachsam zu sein gegen den Geist, aus dem das NS-Regime wuchs.

Deshalb lassen wir es nicht zu, dass Bad Nenndorf als Bühne für Aktivitäten gegen die Demokratie, gegen die Menschenwürde, gegen die Erinnerung an den Holocaust und für die Verdrehung der Geschichte genutzt wird. Wir rufen auf zur Aktion "Bad Nenndorf zeigt bunt", Freitag, 31.07., 14 Uhr Vorbereitungen zur bunten Straßen-Dekoration (am Schlammbadehaus), 17.30 Uhr Abend-Kundgebung (Wincklerbad), ab 18 Uhr Dekoration der Bahnhofstraße sowie zu den Veranstaltungen am Samstag, 01.08., 9.30 Uhr Ökumenische Andacht (Musikmuschel), 10.30 Auftaktkundgebung und Demonstration (ab Bahnhofsvorplatz), 12 bis 15 Uhr große Kundgebung (Kurhausstraße). Unsere Stadt soll eine Stadt der Demokratie und Toleranz bleiben. In Bad Nenndorf haben Feinde der Demokratie keinen Platz!

Vorstand und Beirat, Kulturforum Bad Nenndorf; Vorstand, Schützenverein Horsten; Antje Kastening, MTV Waltringhausen; Otto Engelking, MGV BN; Rüdiger Bax, Tennis-Verein Blau-Weiss BN; Silke Busche, Kultur und Tourismus / KurT; Bernd Lescher und Ulrich Dehne, Skigemeinschaft Nordschaumburg e.V.; Horst Schiller, Klinik Niedersachsen; Henning Jürgens, IGBN; Heinz Buss, Seniorengemeinschaft Riepen; Christian Schubert, Ev. Luth. Kirche Bad Nenndorf; Kurt Junior, Kneipp-Verein Bad Nenndorf; Klaus Strempel, Kulturzentrum Alte Polizei, Stadthagen; Ralph Tegtmeier, SPD Schaumburg; Thomas Konior, SPD-OV Bad Nenndorf; Mark Schäfer, Die Linke, Kreisvors.; Olaf Buschmann, Die Linke, OV Bad Nenndorf-Rodenberg; Ellen Hültenschmidt, CDU-Fraktion Bad Nenndorf; Udo Husmann, SPD-Samtgemeindeverband Nenndorf; Ortrud Göring, FDP-OV Bad Nenndorf; Bernd Reese, Bürgermeister der Samtgemeinde Nenndorf


Aufruf von antifaschistischen Gruppen: Auf nach Bad Nenndorf! - www.badnenndorf.blogsport.de

Im Bad Nenndorfer Militärgefängnis im "Wincklerbad" haben die britischen Behörden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Nazi-KriegsverbrecherInnen und vermeintliche Sowjetspione inhaftiert. Im Zeitraum von 1945 bis 1947 kam es dort laut dem Londoner "Guardian" zu Misshandlungen an den Gefangenen von Seiten der WärterInnen. Nachdem dies der britischen Öffentlichkeit bekannt geworden war, wurde das Gefängnis 1947 geschlossen und die Ereignisse in einem Prozess in London aufgearbeitet.

Die Neonazi-Szene in Ostwestfalen und Schaumburg versucht seit 2006 Bad Nenndorf zu einer Kultstätte für Nazis zu machen. Sie versuchen ein Gedenken zu etablieren, in dem Mitglieder der Waffen-SS und anderer faschistischer Organisationen zu Märtyrern der Nazi-Bewegung gemacht werden. Die Geschichte wird verdreht: TäterInnen werden zu Opfern und BefreierInnen zu Besatzern und Folterern erklärt, die sich nicht von den Nazis unterschieden hätten. Dabei vergleichen sie was nicht vergleichbar ist und relativieren damit die Verbrechen des Nationalsozialismus.

Der antifaschistische Protest gegen die Aufmärsche in Bad Nenndorf wurde in den vergangenen Jahren von einem martialischen Polizeiaufgebot drangsaliert, behindert und kriminalisiert. Dadurch wurde ermöglicht, dass die Nazis Jahr für Jahr marschieren konnten und es jährlich mehr wurden. Auch für den 1. August 2009 mobilisieren die Nazis wieder zum "Wincklerbad".

Wir rufen dazu auf, dem nationalistischen TäterInnen-Gedenken ein Ende zu bereiten, sich den Nazis in den Weg zu stellen, ihren Aufmarsch zu verhindern und ihnen keinen Raum zu überlassen! Nirgendwo.







Samstag, 1. August 2009 um 11.00 Uhr:

Führung durch das Jacob-Pins-Forum

Veranstaltungsort:

Forum Jacob Pins im Adelshof
Westerbachstraße 35 - 37
37671 Höxter

www.jacob-pins.de/

Einmal im Monat bietet das Forum Jacob Pins eine Führung durch die Räume und die Ausstellung. Jeweils am ersten Samstag eines Monats um elf Uhr startet die Führung, die über Pins, seine Kunst, das Schicksal der jüdischen Bürgerinnen und Bürger von Höxter und die Geschichte des Adelshofes informiert. Es wird auch ein Filmporträt des israelischen Fernsehens über Pins angeboten.

Jacob Pins

Der jüdische Maler und Grafiker Jacob Pins wurde am 17. Januar 1917 in Höxter geboren. Er floh vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach Palästina. Seinen Eltern gelang die Ausreise nicht, sie wurden 1941 ins Ghetto Riga deportiert und später vergast. Pins hatte schon 1959 erstmals seine Heimatstadt wieder besucht und stiftete ihr 2003 einen umfangreichen künstlerischen Nachlass. Im September 2003 wurde ihm für sein Versöhnungswerk die Ehrenbürgerschaft der Stadt Höxter verliehen. Jacob Pins starb am 4. Dezember 2005 in Jerusalem.

Die Anfang 2003 gegründete Jacob Pins Gesellschaft – Kunstverein Höxter verwaltet die Hunderte von Werken umfassende Stiftung und hat sich zum Ziel gesetzt, neben der Dokumentation und Vermittlung des künstlerischen Schaffens von Jacob Pins auch ausgewählten zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern unterschiedlicher Prägung ein Ausstellungsforum zu bieten.

Mit der Verwaltung der Stiftung übernimmt die Jacob Pins Gesellschaft zugleich die Verpflichtung, das Andenken an die Eltern Dr. Leo Pins und Ida Pins und an alle Jüdinnen und Juden aus Höxter, die Opfer der Shoah wurden, zu bewahren, zu dokumentieren und durch eine ständige Ausstellung wach zu halten.

Monographie über Jacob Pins

Die Monographie "Jacob Pins – Künstler Sammler Freund" von Christine Longère und Dr. Manfred Strecker kann über den Buchhandel oder bei der Jacob Pins Gesellschaft bezogen werden.

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