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Die Glocke , 04.12.2003 :

Stadt will Homberghof schließen / Asylbewerber sollen kostengünstiger in anderen Heimen unterkommen

Herford (hab). Die Stadt plant die Schließung des Asylbewerberheims auf dem Homberg. Es stehe zur Hälfte leer; die Bewohner könnten auch in anderen städtischen Gebäuden untergebracht werden, sagt Bürgermeister Thomas Gabriel zur Begründung.

"Wir stellen noch einige Berechnungen an. Wenn es sich finanziell lohnt, werden wir die Einrichtung aufgeben", sagte Gabriel nach einer Sitzung des städtischen Hauptausschusses. Die Entscheidung soll Anfang des neuen Jahres fallen.

Die Zahl der in Herford lebenden Asylbewerber ist zuletzt deutlich zurück gegangen. Überdies werden Familien mit Kindern zunehmend in Wohnungen im Stadtgebiet untergebracht.

So steht das Heim, in dem zeitweilig über hundert Personen aus vielen Ländern untergebracht waren, teilweise leer. Für sie gäbe es, so der Bürgermeister, genügend Platz in städtischen Unterkünften für Wohnungslose, beispielsweise an der Werrestraße, wo Familien unterkommen könnten. Für die allein stehenden Flüchtlinge werde sich ein anderes Heim finden.

Eine "tolerable" andere Nutzung des einstigen Erziehungsheims mitten im Landschaftsschutzgebiet sei allerdings nicht in Sicht. "Wir werden also den eingesparten Betriebskosten die Kosten eines Abrisses gegenüber stellen müssen." Die Entscheidung werde allein nach finanziellen Aspekten fallen.

Die örtliche "Flüchtlingsbegleitergruppe" begrüßte die Ankündigung. Für Asylbewerber sei das Wohnen in Stadtnähe allemal sinnvoller als die Unterbringung weit draußen auf dem Land.


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