Die Glocke ,
20.11.2003 :
Familie Asani / 1.300 Unterschriften gegen eine Abschiebung
Kreis Gütersloh (eh). Ihrem Einsatz im Fall Asani zollte Landrat Sven-Georg Adenauer Respekt, das geforderte dauerhafte Bleiberecht für die fünfköpfige Familie in Werther konnte er der Abordnung aus der Stadt im Norden des Kreises jedoch nicht versprechen. Vertreter der Grünen, der SPD und zweier Flüchtlingsinitaitiven sowie Bürgermeisterin Marion Weike und die Familie Asani waren ins Kreishaus gekommen, um Adenauer 1.300 Unterschriften gegen eine Abschiebung der Kosovo-Albaner zu überreichen. Das Ehepaar Asani war 1994 nach Deutschland eingereist, sein Asylantrag wurde abgelehnt. Die Familienmitglieder waren aber als Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Kosovo geduldet.
Da die Situation in Mitrovica, der Heimat der Asanis, laut Verwaltung der Vereinten Nationen (UN) weiterhin unsicher ist, ist eine Abschiebung momentan nicht möglich. Landrat Adeanuer betonte jedoch, die Unterschriftenaktion der Wertheraner und die vorgelegte Resolution des Stadtrates Werther, in dem dieser den Kreis um eine erneute Prüfung des Aufenthaltsbegeherens der Familie bittet, ändert nichts am geltenden Recht. Er werde das tun, was der Gesetzgeber verlange. "Ich habe keinen Handlungsspielraum, wenn die UN grünes Licht gibt", erklärte Adeanuer. Er riet der Familie, freiwillig Vorbereitungen für eine Rückkehr in den Kosovo zu treffen. Bürgermeisterin Marion Weike und die Delegation baten den Landrat dennoch, jegliche Ermessenspielräume auszuloten und sich bei der Landesregierung für eine Härtefallregelung einzusetzen. Die Familie sei sozial und wirtschaftlich in Werther integriert, und die Arbeitgeber der Eheleute hätten erklärt, dass ihre Mitarbeit unverzichtbar sei.
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