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Lippische Landes-Zeitung ,
02.06.1993 :
Parolen auf Hauswand / Anzeige erstattet
Detmold (ab). "Ich lasse mir keine Angst machen", sagt Edith Stüker, Geschäftsführerin und Vorstandsmitglied der Detmolder UWG, angesichts der Schmierereien, die sie gestern auf ihrer Hauswand vorfand und mit denen ihre Partei angegriffen wird.
Sie sehe in den in roter Farbe an die Wand gesprühten Parolen - die UWG, DVU und Republikaner in einen Zusammenhang setzen - eine direkte Bedrohung, die ihrer Meinung nach mit einem Antrag der UWG an den Detmolder Rat zusammenhänge, in dem ihre Fraktion die Durchsetzung des Asylkompromisses gefordert hatte. Unter anderem sei eine symbolische Zielscheibe auf die Hauswand gepinselt worden. "Ich sehe darin eine massive, persönliche Bedrohung", so Edith Stüker. Eine Anzeige bei der Kriminalpolizei habe sie bereits gestellt.
Kriminalhauptkommissar Klaus Prosche erklärte, die Chancen, die Täter zu finden, seien in solchen Fällen relativ gering. Im gesamten Stadtgebiet habe man immer wieder mit solchen Schmierereien zu tun, die, wie auch in diesem Fall, zum größten Teil politisch motiviert seien.
"Das Sprühen ist mittlerweile ein gängiges Kommunikationsmittel geworden", bedauert er. Der Hintergrund sei zwar offensichtlich ein politischer, doch handele es sich strafrechtlich lediglich um eine Sachbeschädigung, da die sehr allgemein formulierte Aussage selbst vermutlich keinen ausreichenden strafrechtlichen Gehalt habe.
Detmold@lz-online.de
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