www.hiergeblieben.de

Berliner Zeitung , 08.02.2000 :

Republikaner solidarisch mit FPÖ / Rechtsextreme für Schulterschluss mit Österreich

Von Gabriele Rettner-Halder

München, 7. Februar. Die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften "Republikaner" werden nach den Worten ihres Vorsitzenden Rolf Schlierer eine Kampagne mit dem Motto "Solidarität mit Österreich" starten. Die Reps treten für den "Schulterschluss Deutschlands mit Österreich" ein, erklärte Schlierer. Deutsche Urlauber sollten nicht in Belgien oder Mallorca, sondern in Kärnten Urlaub machen. Zu den EU-Sanktionen meinte der Chef der Reps, die EU könnte genauso gut davor warnen, mit kleinen Kindern nach Belgien zu fahren.

Schlierer kündigte an, seine Partei werde weiterhin eine Kooperation mit der Freiheitlichen Partei des Rechtspopulisten Jörg Haider in Österreich suchen. "Wir haben seit vielen Jahren gute Kontakte zur FPÖ", sagte der Rep-Vorsitzende der "Berliner Zeitung". Er selbst sei früher Mitglied im Ring Freiheitlicher Studenten gewesen. Ständige Kontakte zu Funktionsträgern der FPÖ unterhalte der bayerische Landesverband der "Republikaner" nach Salzburg.

"Die EU könnte auch davor warnen, mit kleinen Kindern nach Belgien zu fahren." Reps-Chef Schlierer zu EU-Sanktionen

Schlierer sprach ferner von gemeinsamen thematischen Ansätzen der Reps und der Haider-Partei in der Europa- und Bildungspolitik sowie in Fragen der Zuwanderung.

Nach einer Mitteilung der Berliner Bundesgeschäftsstelle der rechtsextremen Partei seien erste Übertritte aus der CDU wegen der Spendenaffäre zu den Reps zu vermelden; so habe sich der langjährige CDU-Funktionär Klaus Petri aus Lippstadt/Westfalen den Republikanern angeschlossen. Schon seit langer Zeit hätten die Reps nicht mehr so viele Anfragen erhalten wie in den letzten Wochen; ein Ausfransen des rechten Flügels der Christdemokraten sei immer deutlicher zu beobachten, hieß es von Seiten der Republikaner.


redaktion@berliner-zeitung.de

zurück