IKEA Deutschland ,
11.09.2003 :
"Diesen Vorwurf nehmen wir sehr ernst ... "
IKEA Deutschland GmbH & Co.KG
Public Relations
Am Wandersmann 2 - 4
65719 Hofheim-Wallau
Internationales Beratungszentrum
Hermannstraße 25
32756 Detmold
Hofheim-Wallau, den 11. September 2003
Sehr geehrter Herr Kuhlmann,
die von Ihnen genannten Zeitungsartikel berichten über eine Aktion der Protestgruppe "Grenzcamp" in Köln Anfang August, wo gegen die gängige Abschiebepraxis der Bundesrepublik Deutschland demonstriert wurde.
Während dieses "Grenzcamps" wurden verschiedene Firmen beschuldigt, Arbeitskräfte auszunutzen. IKEA wurde vorgeworfen, dass wir Schrauben im Abschiebegefängnis Büren verpacken lassen.
Diesen Vorwurf nehmen wir sehr ernst, da in den Einkaufsverträgen mit unseren Lieferanten festgeschrieben ist, dass keine IKEA-Produkte im Gefängnis hergestellt werden dürfen. Unsere Kollegen in Schweden haben deshalb in den letzten Wochen alle in Fragen kommenden Lieferanten und Sublieferanten überprüft, um ausschließen zu können, das eine geschäftliche Verbindung zu der Abschiebehaftanstalt Büren besteht.
Mittlerweile haben wir von allen Lieferanten eine schriftliche Bestätigung erhalten, dass sie keine Schrauben oder ähnliches im Abschiebegefängnis Büren fertigen bzw. verpacken lassen.
Wir prüfen aber weiterhin, woher dieses Gerücht stammen könnte.
Es ist uns sehr wichtig, dass IKEA-Produkte unter fairen Bedingungen hergestellt werden. Um dies zu gewährleisten, stellen wir strenge Anforderungen an die Produzenten unserer Artikel. So müssen sich beispielsweise alle Lieferanten verpflichten, die jeweiligen nationalen Gesetze und Vorschriften sowie internationale Konventionen zu Umweltschutz und Arbeitsbedingungen zu befolgen. Kinderarbeit dulden wir auf keinen Fall.
Darüber hinaus müssen unsere Lieferanten eine gesundheitsfördernde und sichere Arbeitsumgebung bieten, die gesetzlichen Mindestlöhne bzw. die lokalen Industriestandardlöhne zahlen und Überstunden ausgleichen. Falls die Arbeitgeber ihren Angestellten Unterkunftsmöglichkeiten bieten, müssen diese eine angemessene Privatsphäre, Ruhe und sanitäre Einrichtungen bieten.
Bestandteil jedes Produktionsvertrages ist außerdem ein Verhaltenskodex, in dem sich unsere Lieferanten verpflichten, keine Kinder arbeiten zu lassen, keine Mitarbeiter zu diskriminieren oder gesetzwidrig Überstunden anzuordnen. Arbeiter dürfen nicht daran gehindert werden, sich einer Gewerkschaft anzuschließen. Psychische oder physische Disziplinarmaßnahmen sowie Belästigungen jeglicher Art sind verboten.
Ich sende Ihnen in der Anlage verschiedene Dokumente und Broschüren zu diesem Thema. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Stefanie Neumann
Public Relations
IKEA Deutschland
IKEA-SERVICE.DE1@memo.ikea.com
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