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Bielefelder Tageblatt (OH) / Neue Westfälische , 24.11.2007 :

"Druckwelle" gegen die FH / Studentenvertreter setzen auf Gebühren-Boykott / Rektorat zeigt sich unbeeindruckt

Von Elmar Kramer

Bielefeld. Die magische Zahl ist 1.650. Genau so viele Studenten der Fachhochschule Bielefeld braucht es, damit der Studiengebühren-Boykott zum Erfolg wird. Dieser Ansicht ist der Allgemeine Studierenden-Ausschuss (AStA) der zweitgrößten Bielefelder Hochschule, der seine "Druckwelle"- Kampagne vorstellte.

Damit wieder über Studiengebühren gesprochen wird und der Beschluss über 500 Euro ab Sommersemester gekippt werden kann, geht der AStA in die Offensive (NW vom 21. November). "Die Zeit des Redens ist vorbei", sagt Vorsitzender Matthias Albrecht. "Kaffeekränzchen im Senat bringen uns nicht mehr weiter", erklärt er und stellt gleichzeitig klar, dass es in den kommenden Wochen nicht um gewaltsamen Protest gehen soll: "Davon distanzieren wir uns."

Ein Viertel der 6.600 eingeschriebenen Studenten in acht Fachbereichen sollen bei der Kampagne mitmachen, das sind 1.650. Die 500 Euro Studiengebühr soll so lange auf einem Treuhandkonto des AStA, verwaltet von einem beauftragten Anwalt, bleiben, bis die Grenze überschritten ist. Scheitern die Studentenvertreter, wird das Geld an die FH überwiesen, knacken sie die 25-Prozent-Marke, soll mit dem Rektorat verhandelt werden. Weil die Hochschule streng genommen Nicht-Zahler exmatrikulieren muss, fehlen ihr, so hofft der AStA, Studenten, um die mit dem Land getroffenen Zielvereinbarungen auch über die Größe und Finanzierung der Hochschule einzuhalten.

Das Rektorat zeigte sich am Freitag gelassen. "Wir müssen die Realität sehen", sagte FH-Sprecher Frank-Rüdiger Bürgel. In der Umgebung nehmen inzwischen alle Hochschulen Gebühren. "Wenn wir qualitativ hochwertige und erstklassige Lehre anbieten wollen, müssen wir Studienbeiträge nehmen", sagt Bürgel. "Sonst laufen uns die Studenten weg."

AStA-Referentin Karin Markardt ist sich sicher, dass die Studenten mitziehen werden, allein schon deshalb, weil zur Kampagne die persönliche Ansprache jedes Studenten und Vollversammlungen in allen Fachbereichen gehören. Hinzu kommen Postkarten, Werbeplakate, ein Internetauftritt www.boykott-bielefeld.de mit dem aktuellen Kontostand und verschiedene Überraschungsaktionen. AStA-Vorsitzender Albrecht ist guter Dinge: "Viele werden sich noch wundern."

Bildunterschrift: Gebührengegner: Matthias Albrecht, Timo Röwekamp, Karin Markardt, Nils Lattrich, Stefan Ahlers (v.l.) vom AStA.

24./25.11.2007
lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de

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