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Schaumburger Zeitung , 16.06.2007 :

Zu nah an den Nazis: Polizist versetzt / Interne Ermittlungen in Schaumburgs Polizei / Führender Neonazi in Firma der Ehefrau beschäftigt

Landkreis (wer). Polizeipräsident Hans Wargel hat einen ehemaligen Staatsschutz-Beamten in Stadthagen nach Hessisch Oldendorf versetzt. Interne Ermittlungen über das Verhältnis des Hauptkommissars zur Neonazi-Szene hatten eine Weiterbeschäftigung in Schaumburg untragbar erscheinen lassen.

Sie Spitzen der Polizeiinspektion in Nienburg und der übergeordneten Direktion in Göttingen bestätigten gestern Informationen unserer Zeitung, nach denen der führende Kopf der Schaumburger Neonazi-Szene, Marcus W., im Fuhrunternehemen der Ehefrau des Beamten beschäftigt worden ist. Das Arbeitsverhältnis gab im vorigen Jahr den Ausschlag zur Versetzung, gegen die der Hauptkommissar erfolglos Rechtsmittel eingelegt hatte.

Schon vor Bekanntwerden des Arbeitsverhältnisses für den Neonazi-Aktivisten richteten sich interne Ermittlungen und ein Disziplinarverfahren gegen den Stadthäger Polizisten. In seiner früheren Funktion als Staatsschutzermittler soll er die Grenze des dienstlich notwendigen Kontakts zu den Rechtsradikalen überschritten haben. So hat der Beamte in einem Fall sogar auf einem Fußballtunier einen Pokal an Rechtsradikale überreicht.

Im Zuge der Polizeireform wurde er nicht mehr in das neue Staatsschutz-Kommissariat übernommen. Um Gerüchten über Indiskretionen gegenüber der rechten Szene nachzugehen, hatte Polizeipräsident Wargel sogar das Landeskriminalamt eingeschaltet. Nachweisen ließ sich ein Verrat von Dienstgeheimnissen nicht.




Anmerkung von www.hiergeblieben.de: Artkel über Marcus Winter.

16/17.06.2007
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