Zeitung für den Altkreis Lübbecke / Neue Westfälische ,
01.02.2007 :
Suchen nach Gemeinsamkeiten / Bildhafte Geschichte gegen den Antisemitismus
Espelkamp (C.T.) Wenn die Geschichte von Jona und dem Walfisch zum Holocaust-Gedenktag dargeboten wird, so hat das einen Sinn. Es gibt ihn immer noch und schon wieder, den Antisemitismus, und "er kommt nicht immer in Springerstiefeln daher, sondern oft gut bürgerlich gekleidet", leitet Marlies Kalbhenn die szenische Lesung "Jona", geschrieben von ihrem Vater Herbert Höner, ein.
Das beste Mittel gegen Vorurteile sei die Information; und anhand der Redewendung "Auge um Auge, Zahn um Zahn" räumt sie auch gleich mit dem alten Klischee auf, Rache- und Vergeltungsdenken bestimme den jüdischen Glauben.
Genaueres Hinsehen zeige aber, dass damit eine Art Schadensersatz gemeint war. "Am 61. Jahrestag der Befreiung des Lagers Auschwitz sind wir gefragt, nach dem Gemeinsamen zu suchen, das christliche und jüdische Religion haben."
Auch die Deutsche Charlotte (Uta Hartmann) hat sich in einer Rahmenhandlung der Lesung mit Sarah und Aaron Levy befreundet. Das Buchhändler-Ehepaar wohnt in der Hafenstadt Jaffa, sie feiern Chanukka, das Lichterfest, und draussen stürmt es. Bald kommt Aaron auf seine Lieblingsgeschichte – die von Jona und dem Wal – zu sprechen. Sehr bildhaft ist diese Geschichte, die schlicht und eindringlich von Herbert Höner (als Jona), Helga Kron, Sigrid Lindemann und Ulrich Tietjen erzählt wird.
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