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Bielefelder Tageblatt (SH) / Neue Westfälische ,
04.11.2006 :
"Wir lassen uns nicht einschüchtern" / AStA protestiert gegen Polizeiübung zur Besetzung
Bielefeld (ekr). Studentenvertreter der Universität haben die Polizeiübung zur Rektoratsräumung als "lächerlich" kritisiert. "Wir lassen uns nicht durch solche Übungen einschüchtern", erklärte der Allgemeine Studierenden-Ausschuss (AStA).
Die Übung an der leer stehenden Grundheider Schule (NW vom 25. Oktober) habe man "fassungslos" zur Kenntnis genommen, so die Studentenvertreter. Dies sei nicht nur "ein Hinauswerfen von Steuergeldern, sondern demaskiert die Problemlösungsstrategien der Polizei". Als Studierende verkleidete Polizisten hatten wie berichtet mit Molotowcocktails und Tennisbällen, die Steine darstellen sollten, geworfen.
Der AStA erklärte, die einmonatige Rektoratsbesetzung an der Uni sei wie andere Besetzungen "stets friedlich verlaufen". Steine und Molotowcocktails seien in den letzten Jahren nicht auf Polizisten geworfen worden. "Die nordrhein- westfälische Polizei scheint absolut desinformiert über die Situation an den Universitäten zu sein", sagte AStA-Vorsitzender Jan Binder. Vielmehr sei durch die Polizeiübung "offensichtlich geworden, dass Deeskalation und der Verzicht auf Gewalt der Polizei Sache nicht sind".
Wenn Rektorate und Minister über "Köpfe der Betroffenen hinweg Entscheidungen treffen, ohne die Expertise der größten Statusgruppen der Universität einzuholen, dann stößt dies auf wenig Verständnis", so der AStA weiter. "Wer Menschen ihrer Existenzgrundlage und Zukunftschancen beraubt, soll sich über die Folgen nicht wundern", erklärte Mouna Amrani vom AStA-Hochschulreferat.
04./05.11.2006
lok-red.bielefeld@neue-westfaelische.de
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