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Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V. , 21.02.2000 :

Offener Brief an den Anstaltsleiter der JVA Büren zur erneuten Arrestierung von Gefangenen

An
Herrn Peter Möller
JVA Büren
Postfach 1240
33131 Büren

Sehr geehrter Herr Möller,

nach unseren Informationen wurde wieder einmal für einen Gefangenen in der JVA Büren eine Arreststrafe von 14 Tage angeordnet. Arrest bedeutet totale Isolation, ohne Fernsehen, ohne Radio, ohne Zeitung, ohne Bücher und vor allem ohne Kontakt zu Mithäftlingen, mit nur eine Stunde Hofgang, die isoliert von anderen Häftlingen stattfindet, 23 Stunden allein in einer Kellerzelle. Abschiebehaft ist ohnehin schon eine enorme psychische Belastung. Der zusätzliche Arrest kann zum psychischen Zusammenbruch führen. Immer wieder hören wir von Flüchtlingen, die in den Arrestzellen durchgedreht sind.

Rachid Sbaai starb, während der Verbüßung einer Arreststrafe, qualvoll an einer Rauchvergiftung.

Nach diesem tragischen Todesfall ist es für uns unfassbar, dass diese Art der Disziplinierung noch immer stattfindet. Statt zu strafen, wäre eine fachliche psychologische Betreuung notwendig. Die Beamten in der JVA sind mit dieser Aufgabe überfordert.

Wir protestieren gegen die nun wieder bekannt gewordene Arrestierung.


gockel@gegenabschiebehaft.de

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