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Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V. , 30.08.1999 :

Wir trauern um Herrn Rachid Sbai

Herr Sbai nahm sich heute in der Abschiebehaftanstalt Büren das Leben. Der ca. 20 Jahre alter Algerier entzündete heute Mittag seine Kleidung. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer Arrestzelle in den Kellerräumen der JVA. Die Leitung der JVA unterstellte ihm, an einer Auseinandersetzung nach einem Fußballspiel in der Anstalt beteiligt gewesen zu sein. Er wurde daraufhin heute in die Arrestzelle verbracht. Die Angst vor diesem Gefängnis im Gefängnis hat vermutlich den psychischen Druck so groß werden lassen, dass er beschloß sein Leben zu beenden. Er befand sich seit dem 09.03.1999 in Abschiebehaft. Fast 6 Monate, in denen er täglich Angst haben musste, dass er abgeschoben wird. Dieser seelische Belastung ist bei ihm wohl ins unermeßliche gestiegen.

Abschiebehaft wird verhängt, um der Ausländerbehörde den Verwaltungsakt der Abschiebung zu erleichtern. Rachid Sbai hat sie nicht überlebt. Ein weiteres Beispiel für die inhumane Abschiebepraxis der BRD.

gez.: Gockel

Am Dienstag, den 31.08.1999 findet um 17 Uhr eine Mahnwache vor der JVA Büren, Stöckerbusch 1 statt.


gockel@gegenabschiebehaft.de

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