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Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V. ,
12.11.2000 :
Neue Mitglieder gesucht
"Gegen Rassismus", "Aufstand der Anständigen", "Fairständnis" dies sind nur einige Begriffe, die im Augenblick von Politikern aller Parteien immer wieder in den Mund genommen werden.
Doch was ist Rassismus und was können wir dagegen tun? Erst einzuschreiten, wenn Flüchtlingsunterkünfte brennen, ist sicherlich zu spät. Rassismus muss an seinen Wurzeln bekämpft werden. Um so wichtiger sind die verschiedenen Aktionen, die von Einzelpersonen und Gruppen im Augenblick durchgeführt werden. Erinnert sei nur an die drei Jugendliche aus Paderborn, die Flugblätter gegen Fremdenfeindlichkeit verteilt haben.
Doch bei einer anderen Form von Rassismus sehen leider immer noch die meisten Politiker und staatliche Stellen weg. Übergriffe von Polizei (z.B. vor drei Wochen in Paderborn) und Bundesgrenzschutz, das Vorgehen von Ausländerbehörden und zahlreiche Äußerungen von Politikern zeigen eindeutig anwachsende Fremdenfeindlichkeit.
Um so wichtiger ist es, dass auch gegen diese Form der Fremdenfeindlichkeit etwas unternommen wird. Dabei kommt gerade auf die Bürgern des Kreises Paderborn eine wichtige Aufgabe zu. Befindet sich doch innerhalb ihres Kreisgebietes die größte Abschiebehaftanstalt der BRD. Bis zu 600 Menschen sind hier, ohne eine Straftat begannen zu haben, inhaftiert. Diese alles nur, um den Ausländerbehörden den "Verwaltungsakt" der Abschiebung zu erleichtern.
Wir fragen uns: Abschiebung um jeden Preis, und sei der Preis auch mal ein Menschenleben?
Dass alles unternommen wird, um einen Flüchtling abzuschieben, konnten die Leser Ihrer Zeitung an den Beispiel von dem Aachener Friedenspreisträger Hüseyin Calhan und vielen weiteren Berichten über die JVA erfahren.
Im Augenblick gibt es drei verschiedene Gruppen im Kreis Paderborn, die versuchen, diesem staatlichen Rassismus Wiederstand zu leisten und den betroffenen Inhaftierten zu helfen. Alle drei Gruppen haben unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte. Leider mangelt es bei allen Gruppen an neuen Mitgliedern, die bereit sind, sich zu engagieren. Wir würden uns daher sehr freuen, wenn Sie evt. bereit währen, dieses in einem Artikel aufzugreifen.
Es existieren im Augenblick folgende drei Gruppen:
1. "Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V.", Postfach 1451, 33133 Büren. Der Verein trifft sich regelmäßig jeden Donnerstag um 20:15 im kath. Pfarrzentrum, Detmarstr. 22, Büren. Interessierte sind immer herzlich Willkommen. Die Schwerpunkte des Vereins sind neben der Öffentlichkeitsarbeit insbesondere die Betreuung der Abschiebegefangenen.
2. "(Hoch) Schulgruppe Hilfe für Menschen in Abschiebehaft", c/o ASTA, Warburgerstr. 100, 33098 Paderborn. Die (Hoch) Schulgruppe richtet sich in erster Linie an Studenten/Studentinnen und Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen der Universität und an Schüler/Schülerinnen. Das nächste Treffen findet am Dienstag, den 14.11.2000 um 17:00 Uhr im KHG/ESG Raum neben dem Geldautomaten im Mensagebäude statt. Hier sollen weitere Aktionen für dieses Semester beschlossen werden.
3. "Büren-Gruppe des BDP Infoladen", Postfach 1334, 33043 Paderborn. Treffen finden in allen geraden Wochen, jeweils Dienstags, um 18:30 Uhr, im BDP Infoladen, Borchnerstr. 12, Paderborn, statt. Schwerpunkt der Arbeit in der nächsten Zeit sind Aktionen gegen Abschiebungen und Abschiebehaft, Vorbereitung der Bürendemo und erstellen eines Readers zum Thema Abschiebehaft.
Weitere Informationen zum Thema sind auch unter www.hfmia.de zu erhalten.
Ansprechpartner für alle drei Organisationen ist Frank Gockel, Tel.: 05251-690441, Fax: 05251-690442. Hier können sich auch Bürger und Bürgerinnen melden, die gut erhaltenen Männerkleidung, Schuhe oder Taschen abgeben wollen. Diese kommen dann den eingesperrten Flüchtlingen zu gute.
Spenden für den Verein "Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V." können auf das Konto 50 001 593, BLZ.: 472 501 01 bei der Sparkasse Paderborn eingezahlt werden.
gockel@gegenabschiebehaft.de
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