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Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren e.V. ,
23.08.1999 :
Erol Akbulut nun schon 68 Tage im Hungerstreik
Büren. Der junge Kurde Erol Akbulut befindet sich nun schon seit 68 Tage in dem Abschiebegefängnis Büren im Hungerstreik. Ismail Genc hat seinen Hungerstreik in der Zwischenzeit abgebrochen.
Erol Akbuluts Gesundheitszustand befindet sich in einem desolaten Zustand. Nach 68 Tagen Hungerstreik ist täglich mit einem Versagen der inneren Organe zu rechnen. Die medizinische Abteilung der JVA Büren teilte ihm daher mit, dass er am Montag in das Justizvollzugskrankenhaus nach Fröndenberg verlegt werden soll. Er wiegt nur noch 68 kg und hat damit während des Hungerstreiks schon über 30 kg Gewicht verloren.
Erol Akbulut will mit seinem Hungerstreik gegen die geplante Abschiebung in die Türkei protestieren. Er stellte in der JVA Büren einen Asylerstantrag, der in der Zwischenzeit abgelehnt worden ist. Seine Rechtsanwältin hat dagegen eine Klage eingereicht, die allerdings keine aufschiebende Wirkung hat, so dass es durchaus passieren kann, das Erol Akbulut vor einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtes in die Türkei abgeschoben wird.
Ismail Genc beendete in der Zwischenzeit seinen Hungerstreik. Auch sein Asylfolgeantrag wurde abgelehnt. Seine Rechtsanwältin stellte daraufhin einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht. Das Verwaltungsgericht stellte fest, dass es über diesen Antrag nicht sofort entscheiden kann und erließ auf einen zweiten Eilantrag der Rechtsanwältin einen Abschiebeschutz für die Dauer, bis über den ersten Eilantrag entschieden ist. Eine entgültige Entscheidung, ob er nun abgeschoben werden darf oder nicht, steht also noch aus.
Weitere Informationen über den Hungerstreik der Gefangenen sind unter www.gegenAbschiebehaft.de nachzulesen.
gockel@gegenabschiebehaft.de
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