Initiative Pivitsheider Bürgerinnen und Bürger gegen ein Nazi-Zentrum ,
04.10.1989 :
Presseerklärung / Mahnwache und Demonstration gegen den Parteitag der "Nationalistischen Front"
Am 7. Oktober beabsichtigt die "Nationalistische Front" ihren 5. Bundesparteitag in ihrem Haus in Pivitsheide durchzuführen. Damit beginnt die neofaschistische Partei, das Haus als bundesweites Zentrum zu nutzen. Darüber hinaus sind die Mitglieder der NF für den Herbst zu drei bundesweiten Seminaren nach Pivitsheide eingeladen.
Die "Initiative Pivitsheider Bürgerinnen und Bürger" will ihren Protest gegen den Parteitag am kommenden Wochenende deutlich machen.
"Wir wollen von Anfang an deutlich machen, dass wir es nicht hinnehmen, wenn in unserem Ort eine bundesweite Nazi-Zentrale errichtet wird. Unseres Erachtens können wir nicht tatenlos zusehen, wenn sich hier militante Neonazis aus der gesamten Bundesrepublik treffen", betonte ein Sprecher der Pivitsheider Initiative.
Am Freitag sind alle Mitbürgerinnen und Mitbürger aufgerufen an einer Mahnwache, die ab 17.00 Uhr vor dem Haus in der Quellenstraße stattfindet, teilzunehmen. Am Samstag findet den ganzen Tag eine Demonstration in der Quellenstraße statt, deren Höhepunkt eine Menschenkette um das Haus der NF bilden soll.
"Wir sind uns bewußt, dass die Anwohner der Quellenstraße durch unsere Aktionen Beeinträchtigungen durch Lärm ausgesetzt sind. Wir bitten jedoch um Verständnis für unseren Protest. Um so mehr Menschen sich an der Demonstration am Wochenende beteiligen, um so mehr Druck kann auf Politiker ausgeübt werden die NF endlich zu verbieten." Um so schneller könnte sich das Thema "Quellenstraße" erledigen, erklärten Vertreter der Initiative. Wie in einem Pressegespräch mit der Polizei betont wurde, wird von der Initiative alles unternommen, um einen geregelten Ablauf der Protestveranstaltung zu gewährleisten.
"Wir tun alles, was in unserer Kraft steht, um die Beeinträchtigungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Das geht von der Bereitstellung von Parkplätzen, über einen großen Ordnerdienst, bis zu Aufräumarbeiten nach der Veranstaltung."
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